Tim Müller macht für Hösbach den Sack zu
Knapper Sieg
Tim Müller musste liefern - und Tim Müller hat geliefert: »Genau dafür bin ich da«, kommentierte Müller seinen vorzeitigen Punktsieg im vorletzten Einzelkampf am Sonntagnachmittag in der Ostgruppe der Ringer-Bundesliga: Mit seinen spektakulären vier Mannschaftspunkten machte der Publikumsliebling für seinen KSC Hösbach in einem total ausgeglichenen Heimkampf gegen den AC Lichtenfels den Sack zu. Dank Müller betrug der Vorsprung der Gastgeber nach neun Einzelduellen fünf Mannschaftspunkte - da machte es nichts aus, dass die Einheimischen im allerletzten Kampf eine »Vier« abgaben. Am Ende stand ein ebenso wichtiger wie knapper 13:12-Erfolg gegen die starken Oberfranken.
»Nach der bitteren Niederlage im Derby in Kleinostheim mussten wir heute unbedingt gewinnen - und wir haben es geschafft, auch wenn nicht alles nach Plan gelaufen ist«, freute sich Tim Müller. »Die Jungs können sich darauf verlassen, dass hintenraus noch was geht.« Müller, der als 75-Kilo-Mann immer in den letzten beiden Duellen eines Mannschaftskampfes auf die Matte geht, weiß um seine Verantwortung. Er nimmt diese Rolle an - und ist immer dann besonders verlässlich, wenn es auf ihn ankommt.
Wie schon am Vorabend in Kleinostheim ging es auch am Sonntagnachmittag im Hösbacher Kultur- und Sportpark extrem eng zu - die Ostgruppe der Bundesliga garantiert in dieser Saison Nervenkitzel. Die Gäste aus Lichtenfels fuhren ebenso fünf Einzelsiege ein wie die Hösbacher. Ausschlaggebend für den knappen Gesamterfolg waren letztlich die beiden vorzeitigen Erfolge von Tim Müller und Gevorg Sahakyan. Der Pole hatte dafür in der Nacht von Samstag auf Sonntag ins Limit bis 71 Kilo abgekocht.
Weitere Siege für die Einheimischen holten der Bulgare Aik Mnatsakanian (der mit einem furiosen Schlussspurt den sechs Kilo schwereren Hannes Wagner durch die letzte erzielte Wertung bezwang), der Rumäne Iakub Shikhdzhamalov und - in einem rein kasachischen Duell - Daulet Temirzhanov, für den sich damit das Gewichtmachen in der 57-Kilo-Kategorie mit acht Mannschaftspunkten an einem Wochenende so richtig gelohnt hatte.
Martin Schwarzkopf