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Nach­ge­fragt: "Mel­do­ni­um ist wie eine Life­style-Dro­ge"

 

Kreischa - Das Herzmedikament Meldonium ist Ursache vieler Dopingfälle, gestern wurden zwei weitere Spitzensportler aus Russland positiv auf das Mittel getestet: der fünffache Weltmeister im Eisschnelllauf, Pawel Kulischnikow, sowie der Olympiasieger im Shorttrack, Semjon Jelistratow. Davor waren auch zwei Ringer des deutschen Mannschaftsmeisters ASV Nendingen des Missbrauchs überführt woden. Der Fall Maria Scharapowa ist der vorläufige Höhepunkt der seit Jahresbeginn anhaltenden Serie positiver Proben auf das Mittel. Obwohl die Wirkung von Meldonium seit Jahren bekannt ist, steht es erst seit 1. Januar 2016 auf der Liste der verbotenen Substanzen der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada. Detlef Thieme (57/Foto: dpa), Leiter des Institus für Dopinganalytik und Sportbiochemie Kreischa, erklärt im Gespräch mit Gerald Fritsche, warum das so ist.

 

 

 

Meldonium steht erst seit Jahresbeginn auf der Wada-Liste der verbotenen Substanzen. Warum?

 

Es gibt seit vielen Jahren die Tendenz, dass man mit Mitteln experimentiert, die eine Leistungssteigerung versprechen. So ist es auch mit Meldonium, einem Herzmedikament. Ob es wirklich hilft, weiß ich nicht. Meiner Meinung nach ist es wie eine Lifestyle-Droge, die prophylaktisch genommen wird, obwohl ihre tatsächliche Leistung auf Sportler fragwürdig ist.

 

 

 

Warum wurde Meldonium dann überhaupt verboten?

 

Bei der Wada gibt es ein Monitoringprogramm. Das überwacht Medikamente, die nicht verboten sind. In den vergangenen ein, zwei Jahren hat es erhebliche Fallzahlen der Verwendung von Meldonium gegeben. Daher sah sich die Wada gezwungen, Meldonium wegen des Missbrauchs zu verbieten.

 

Warum gibt es derzeit so viele positive Meldonium-Fälle?

 

Es sind vorwiegend Sportler aus Osteuropa, die ins Netz gehen. Das hängt damit zusammen, dass im Baltikum und Russland das Mittel frei verkäuflich ist, anders als in fast allen anderen Ländern. Man kann bei einigen Fällen wie dem von Scharapowa davon ausgehen, dass der Sportler den Hinweis auf das anstehende Verbot vom Dezember nicht gelesen hat. Bei anderen Fällen ist es aber auch möglich, dass es sich lange im Körper gehalten hat. Solche Mittel gibt es, deren Einnahme noch ein halbes Jahr später nachgewiesen werden kann. Auf die Wirkung kann man daraus aber nicht schlussfolgern.

 

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Nach den Anti-Doping-Richtlinien des Deutschen Ringerbunds ist es gut möglich, dass der ASV Nendingen, auch wenn seine beiden des Dopings verdächtigen Ringer überführt werden, seinen DM-Titel behalten kann. (cg)

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Kann man die Ringer überhaupt wegen des Dopings überführen ? Wenn das Mittel wirklich bis zu 6Monate nachweisbar ist können die Sportler ja auch behaupten , dass sie das Mittel vor dem 31.12.15 abgesetzt haben. Was passiert dann ?

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Nach den Anti-Doping-Richtlinien des Deutschen Ringerbunds ist es gut möglich, dass der ASV Nendingen, auch wenn seine beiden des Dopings verdächtigen Ringer überführt werden, seinen DM-Titel behalten kann. (cg)

Dann würde der Sport und die Liga aber leider auch das letzte bißchen Glaubwürdigkeit verlieren.

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Die Frage sei nun, inwieweit die Mannschaft des ASV Nendingen durch das mögliche Doping der beiden Kämpfer sanktioniert werden könne: „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass manche Sanktion über das Ziel hinausschießt“ sagt Deißler. Schließlich würden die übrigen Sportler „nur durch Zufall“ in der gleichen Mannschaft ringen wie die des Dopings verdächtigen Kämpfer

 

 

Bei der Argumentation des Anwalts greife ich mir doch echt an den Kopf.

 

Der Entzug des Meistertitels ist die einzige richtige Konsequenz, wenn sich der Dopinggverdacht erhärtet.

 

Mit dem Entzug des Mannschaftsmeistertitels bestraft man nicht die übrigen Sportler, sondern den Verein.

 

Der Verein hat die Mannschaft zusammengestellt, und das nicht zufällig, sondern natürlich gezielt, und hat

sich feiern lassen, als er mit diesen Sportlern Meister geworden ist und deshalb muß er nun auch die Konsequenz

tragen und den Titel zurückgeben.

 

Damit will ich nicht sagen, dass der Verein mit dem Doping zu tun hat, aber er muß die Konsequenzen tragen,

wenn seine Sportler heimlich betrügen und das ans tageslicht kommt.

 

Was sollte andere Vereine sonst künftig davon abhalten, bewußt 2 gedopte Sportler je Kampf einzusetzten? - passiert ja nichts.

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Die Frage sei nun, inwieweit die Mannschaft des ASV Nendingen durch das mögliche Doping der beiden Kämpfer sanktioniert werden könne: „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass manche Sanktion über das Ziel hinausschießt“ sagt Deißler. Schließlich würden die übrigen Sportler „nur durch Zufall“ in der gleichen Mannschaft ringen wie die des Dopings verdächtigen Kämpfer

 

Bei der Argumentation des Anwalts greife ich mir doch echt an den Kopf.

 

Der Entzug des Meistertitels ist die einzige richtige Konsequenz, wenn sich der Dopinggverdacht erhärtet.

 

Mit dem Entzug des Mannschaftsmeistertitels bestraft man nicht die übrigen Sportler, sondern den Verein.

 

Der Verein hat die Mannschaft zusammengestellt, und das nicht zufällig, sondern natürlich gezielt, und hat

sich feiern lassen, als er mit diesen Sportlern Meister geworden ist und deshalb muß er nun auch die Konsequenz

tragen und den Titel zurückgeben.

 

Damit will ich nicht sagen, dass der Verein mit dem Doping zu tun hat, aber er muß die Konsequenzen tragen,

wenn seine Sportler heimlich betrügen und das ans tageslicht kommt.

 

Was sollte andere Vereine sonst künftig davon abhalten, bewußt 2 gedopte Sportler je Kampf einzusetzten? - passiert ja nichts.

Ganz genau so sieht es aus , 100% Zustimmung

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