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Halbfinale: Burghausen - Hösbach

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Hösbach verliert den Hinkampf, aber nicht die Hoffnung
11:15-Niederlage beim Titelfavoriten Wacker Burghausen
Nach dem Kampf, nach dieser erwartbaren und doch irgendwie wunderlich zustande gekommenen 11:15-Niederlage im Halbfinal-Hinkampf beim haushohen Titelfavoriten Wacker Burghausen, war beim KSC Hösbach viel vom Glauben die Rede. Das passt irgendwie zu dieser Ecke Oberbayerns.
Im Nachbarort, in Marktl am Inn, ist Josef Ratzinger, besser bekannt als Papst Benedikt XVI., geboren worden und aufgewachsen; keine 20 Kilometer entfernt liegt der traditionsreiche Wallfahrtsort Altötting, der dem Landkreis seinen Namen gibt.

Der Glaube an die Chance aufs Finale sei intakt, war nach zehn teils spektakulären, teils im Ergebnis enttäuschenden, in einem Fall aber sensationell gewonnenen Kämpfen aus dem Kreis der Hösbacher Verantwortlichen zu hören. Das klang aufrichtig, fast trotzig. Den Glauben an sich selbst zu pflegen – das dürfte zu den wichtigsten Aufgaben von Hösbachs Cheftrainer Bengt Trageser und Freistil-Coach Mario Wohlfahrt in dieser Woche vor dem Rückkampf gehören. Denn dieser Winterabend im zum Kampfende verschneiten Burghausen hat Spuren hinterlassen.

Nur drei Einzelsiege in zehn Einzelduellen sind für höhere Ansprüche eigentlich zu wenig – dass der Traum vom Finale für die Hösbacher noch nicht ins Reich der Utopie verwiesen werden muss, gehört zu den wundersamen Erkenntnissen nach diesem Kampfabend. Denn die Burghausener, die über viel deutsche Exzellenz in ihren Reihen verfügen und dazu noch absolute Weltklasse variabel hinzufügen können, ließen an ihrer Dominanz in diesem Halbfinale wenig Zweifel. Die Mattenschlacht im Wacker-Sportpark war hervorragend organisiert und inszeniert, sportlich überzeugten die Einheimischen mit ringerischer Klasse und unbedingtem Willen.

So weit, so erwartbar. Aufs Halbfinale in der Bundesliga haben die Wacker-Kämpfer seit Jahren ein Abonnement; viermal seit der Saison 2017/18 kam der deutsche Meister von der bayerisch-österreichischen Grenze. Der KSC Hösbach reiste als Underdog an – und an dieser Ausgangsposition hat sich nach dem Hinkampf nichts verändert. Aber: Es waren viele kleine Dinge und ein großer Knaller, die dafür sorgen, dass der Glaube ans Finale noch Sinn ergibt.

Ferdinands Ausrufezeichen
Für den Knaller sorgte Robin Ferdinand. Der 30-jährige gebürtige Westerwälder gehört zu den am meisten unterschätzten Mattenarbeitern in der besten Liga der Welt. Über all die Welt- und Europameister wird viel geredet und geschrieben, auch deutsche Top-Leute bekommen ihren Teil des Ruhms. »Kampfschweine« wie Ferdinand fliegen gerne unter dem Radar der Wahrnehmung. Dabei läuft ohne sie in dieser hochgezüchteten Liga gar nichts.

Zugang Ferdinand, erst vor dieser Saison verpflichtetet, muss für Hösbach fast immer stilartfremd antreten. Der Mann ist ihm Freistil zu Hause, in Burghausen musste er wieder im klassischen Stil auf die Matte. So kämpft Ferdinand stets auf verlorenem Posten, trägt seinen Teil zum Teamerfolg bei, in dem er Niederlagen möglichst knapp hält.

Doch ausgerechnet in Burghausen, im Halbfinale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft, war auf einmal alles anders. Bei einem Durchdreher-Versuch seines Gegners Ramzin Azizsir konterte Ferdinand cool und geschickt und drückte den gelernten Klassiker auf beide Schultern – das bedeutete vier völlig unerwartete Mannschaftspunkte für Hösbach.

Zwei Vierer, ein Dreier
»Ich wusste, dass irgendwann die Chance zu so einer Aktion kommen wird«, strahlte Robin Ferdinand im Gespräch mit dem Medienhaus Main-Echo übers ganze Gesicht. Waren die anderen hohen Siege von Iakub Shikhdzhamalov und Gevorg Sahakyan nach dem Wiegen erwartet worden, ohne Ferdinands Überraschungscoup wären alle Hösbacher Träume im winterlichen Burghausen erfroren. Mit diesen drei (hohen) Siegen bleibt der Favorit beim Rückkampf in Reichweite – und genau deshalb klangen die Hösbacher Bekenntnisse vom Glauben an den Finaleinzug durchaus noch realistisch.

Dorn und Löser überzeugen
Einen Beitrag dazu leisteten auch Verlierer wie Niklas Dorn oder Erik Löser, die mit großem Kämpferherz ihre Niederlagen gegen hoch einzuschätzende Konkurrenz in Grenzen hielten. Ebenfalls knapp fielen die Einzelniederlagen von Norayr Hakhoyan und Niklas Öhlen aus – doch in ihren beiden klassischen Gewichtsklassen hatten sich die Hösbacher von ihren als Nicht-Deutsche-Trümpfe aufgebotenen Athleten mehr erhofft. Diesen Punkten nachzutrauern hilft aber nichts weiter – jetzt muss der Fokus auf dem Rückkampf liegen.

»Wir stehen im Rückkampf besser, das Ding ist noch nicht durch«, verließ Hösbachs Cheftrainer Bengt Trageser mit einem klaren Bekenntnis die Halle in Burghausen. Und man darf ihm abnehmen, dass er mit dem ganzen Hösbacher Team in den nächsten Tagen hart daran arbeiten wird, dass diesen Worten Taten folgen.


Martin Schwarzkopf

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vor 2 Minuten schrieb Dark Moderator:

Mir wurde grad Mitgeteilt das Ali in der Bundesliga Kontrolliert wurde.Nicht auf der Bulgarischen.

Müsste aber dann  bis zum 4.11 passiert sein. Da war sein letzter Kampf.

Oh gegen Grahmez, locker besiegt…

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Also ich fands gestern einen richtig hochklassigen Kampfabend. Spannende (teilweise enge) Kämpfe, Schultersieg, Technische Überlegenheit, Punktegewinne in letzter Minute noch verhindert, gute Stimmung, Bratwürste, Glühwein usw.

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vor 9 Stunden schrieb I_am_Fabulous:

Sehr schade, dass Hösbach heute mit den Laufschuhen ankam.

Was soll so ein dummer Kommentar und was möchtest du dem Rest mitteilen? 

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Bis auf die Qualität der Bratwürste und des Glühweins kann ich alles bestätigen. Und der Freistilringer Ferdinand hat Ramsin perfekt beim Durchdreher überstiegen. Man sah die Beinarbeit fast gar nicht. Dadurch wurde der Gesamtkampf spannend.

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vor 2 Minuten schrieb Daffy56:

Bis auf die Qualität der Bratwürste und des Glühweins kann ich alles bestätigen. Und der Freistilringer Ferdinand hat Ramsin perfekt beim Durchdreher überstiegen. Man sah die Beinarbeit fast gar nicht. Dadurch wurde der Gesamtkampf spannend.

Außer dir scheint wohl keiner die Beinarbeit gesehen zu haben. Oder willst du behaupten, dass das Kampfgericht keine Ahnung hat? Oder Burghausener Brille auf? 

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vor 18 Minuten schrieb Daffy56:

Bis auf die Qualität der Bratwürste und des Glühweins kann ich alles bestätigen. Und der Freistilringer Ferdinand hat Ramsin perfekt beim Durchdreher überstiegen. Man sah die Beinarbeit fast gar nicht. Dadurch wurde der Gesamtkampf spannend.

Beinarbeit hin oder her.

Was war mit der Bratwurst los???

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