Jump to content
Ringertreff.de

Empfohlene Beiträge

Ringen / Europameisterschaften der Männer und Frauen in Riga (LAT)

 

 

 

Riga – Wenn am kommenden Dienstag im lettischen Riga die

Europameisterschaften der Ringer angepfiffen werden, dann beginnt das

erste, große Säbelrasseln des olympischen Jahres.

 

Qualifikationsstatus für die Olympischen Spiele in Rio haben die

kontinentale Titelkämpfe nicht, 2008 wurden in Tampere die letzten

Europameisterschaften ausgetragen, bei denen man sich für das größte

Sportfest der Welt qualifizieren konnte. Ungerecht ging es damals zu, so

musste Mirko Englich (98 kg) damals selbst als Vize-Europameister noch

durch die Mühle der Qualifikationsturniere, da ihm Aslanbek Khushtov (RUS)

mit dem Finalsieg Titel und Ticket wegschnappte. In anderen Gewichtsklassen

freute sich der Fünfte des Klassements über die Fahrkarte nach Peking, da

sich alle vor ihm platzierten bereits bei der Weltmeisterschaft in Baku

(AZE) die Fahrkarte zum olympischen Ringerturnier gelöst hatten. Mirko

Englich löste 2008 im letzten Qualifikationsturnier in Novi Sad (Serbien)

die Fahrkarte nach Peking und gewann wenige Monate später die olympische

Silbermedaille. Das war zugleich das letzte olympische Edelmetall für

deutschlands Ringer, für die Frank Stäbler 2012 in London knapp an Bronze

scheiterte.

 

 

Für Rio 2016 liegen die größten, deutschen Hoffnungen erneut auf den

Schultern von Frank Stäbler (66 kg/TSV Musberg), der sich 2015 in Las Vegas

(USA) den Weltmeistertitel erkämpfte und damit bereits seinen Startplatz

sicher hat. Bei den Europameisterschaften in Riga nimmt Frank Stäbler eine

Standortbestimmung vor, allerdings im höheren Limit bis 71 kg.

 

Mit Aline Focken hat sich auch die derzeit stärkste, deutsche Ringerin den

Startplatz in Rio bereits gesichert, die Weltmeisterin von 2014 erreichte

im vergangenen Jahr in Las Vegas WM-Bronze und war damit ebenfalls für die

Olympischen Spiele qualifiziert. In Riga verzichtet die Ringerin vom KSV

Krefeld auf einen Start, das Limit bis 69 kg bleibt damit ohne deutsche

Beteiligung.

Luisa Niemesch (SV Germania 07 Weingarten), aber auch Eileen Friedrich (REV

Hansa 90 Frankfurt/O.) und Nadine Weinauge (KSK Furtwangen) haben auch

schon internationale Erfahrungen- und Erfolge gesammelt, sollten in Riga

ihre Chance nutzen und Anlauf für die Olympia-Qualifikationsturniere

nehmen. Maria Selmaier (KSC Motor Jena) will im schwersten Limit den

Anschluss zur Spitze wieder herstellen, nachdem es zuletzt einige

Formschwankiungen gab.

 

 

Bereits am 15.-17. April wird in Zrenjanin (Serbien) das erste

Olympia-Qualifikationsturnier ausgetragen, jeweils die beiden Finalisten

jeder olympischen Gewichtsklasse erhalten eine Fahrkarte nach Rio. Dieser

Wettkampf wird als Europa-Turnier ausgetragen, bei den nachfolgenden

Qualifikationswettkämpfen in Ulan Bator (22.-24.4.) und Istanbul (6.-8.5.)

schicken bislang noch nicht qualifizierte Nationen aus aller Welt ihre

besten Ringer im Freistil- und griechisch-römischen Stil, sowie bei den

Frauen, in den olympischen Gewichtsklassen an den Start.

 

 

Schwere Aufgaben für die Bundestrainer Sven Thiele (Freistil), Michael Carl

(griechisch-römischer Stil), Patrick Loes (Frauen), sowie DRB-Sportdirektor

Jannis Zamanduridis, die sich große Verantwortung auf die Schultern geladen

haben, in dem sie die derzeit stärksten deutschen Ringer zu die

Qualifikationswettkämpfen entsenden, um möglichst viele Tickets für das

olympische Turnier im August zu holen.

 

 

„Wir haben viele starke Ringer zur Verfügung, die das Ziel haben, in Rio

mitzukämpfen und wer das Ticket löst, hat in einer günstigen Konstellation

auch die Chance in Brasilien um olympische Medaillen zu kämpfen“, hegt vor

allem Michael Carl mit seinen Recken im griechisch-römischen Stil große

Hoffnungen auf weitere Startplätze.

 

Während sich Erik Weiß (59 kg/RSV Hansa 90 Frankfurt/O.) und Florian

Neumaier (75 kg/VfK Mühlenbach) bereits auf das erste Qualifikationsturnier

in Zrenjanin vorbereiten, kämpfen in Riga mit Deniz Menekse (59 kg/SV

Johannis Nürnberg) und Jan Rotter (75 kg/SV Triberg) Ringer, die ihren

DRB-Teamgefährten ebenbürdig sind- und sich mit guten Leistungen in Riga

für eines der beiden Welt-Turniere bei Bundestrainer Michael Carl bewerben,

falls sich in Zrenjanin keiner der deutschen Ringer für Rio qualifiziert.

Denis Kudla (85 kg/VfK Schifferstadt) nimmt in Riga bei seinem Männerdebüt

eine Standortbestimmung vor, soll sich aus Sicht von Bundestrainer Michael

Carl schon einmal für das erste Olympia-Qualifikationsturnier in Zrenjanin

warm ringen, während Ramsin Azizsir, der Kudla bei den Thor-Masters in

Dänemark hauchdünn unterlag, das erste Welt-Turnier in Ulan Bator ins

Visier nimmt. Gleiches gilt auch für Eduard Popp (130 kg/VfL

Neckartgartach), der den Motor in Riga für die Qualifikationsturniere

anwerfen soll.

 

 

 

Gute Ringer schickt auch Freistil-Bundestrainer Sven Thiele auf die Matte,

doch hat auch im freien Ringkampf das Niveau stark angezogen. „Wir sind auf

einen guten Weg, Schritt für Schritt wollen wir uns an die Spitze

heranarbeiten“, ist Thiele optimistisch, in Rio mit Athleten vertreten zu

sein. Riga ist in der kommenden Woche eine wichtige Hürde für die deutschen

Freistilasse. „Erst danach lege ich mich mit meinem Trainerteam auf die

Besetzung der Olympia-Qualifikationsturniere fest“, so Thiele abwartend.

 

 

 

Die deutschen Teams für die Europameisterschaften in Riga (7.-13.3.)

 

 

Frauen:

 

48 kg: unbesetzt

53 kg: Nina Hemmer (AC Ückerath),

55 kg: Eileen Friedrich (RSV Hansa 90 Frankfurt/O.),

58 kg: Luisa Niemesch (SV Germania 07 Weingarten)

63 kg: Nadine Weinauge (KSK Furtwangen),

69 kg: unbesetzt

75 kg: Maria Selmaier (KSC Motor Jena).

 

 

Männer gr.-rö.-Stil:

59 kg: Deniz Menekse (SV Johannis Nürnberg),

66 kg: Matthias Maasch (SV Wacker Burghausen),

71 kg: Frank Stäbler (TSV Musberg),

75 kg: Jan Rotter (SV Triberg),

80 kg: Pascal Eisele (SV Fahrenbach),

85 kg: Denis Kudla (VfK Schifferstadt),

98 kg; Peter Oehler (VfK Mühlenbach),

130 kg: Eduard Popp (VfK Neckargatach).

 

 

Männer Freistil:

57 kg: Marcel Ewald (KSV Ispringen)

65 kg: Kevin Henkel (70 kg TSV Dewangen),

70 kg: Lennard Wickel (1. Luckenwalder SC),

74 kg: Martin Obst (1. Luckenwalder SC),

86 kg: William Harth (SV Germania Weingarten),

97 kg: Erik Thiele (KFC Leipzig),

125 kg: Nick Matuhin (1. Luckenwalder SC)

 

Jörg Richter

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×