Ich erlaube mir den Vergleich mit dem Straßenverkehr: Wir als Gesellschaft akzeptieren, dass u.a. in Deutschland jedes Jahr Menschen sterben, das ist gesetzt, die Anzahl mag man durch Regelungen/Gesetze, mehr Rücksicht aufeinander usw. verringern können, aber es wird niemals einen Straßenverkehr ohne Tote geben. Uns als Gesellschaft ist es dieses Risiko (offensichtlich) wert, wir nehmen das für die Vorteile, die sich ergeben, in Kauf, zumal erstauntlich wenig passiert, wenn man bedenkt wieviele Menschen alleine in Deutschland jeden Tag im Straßenverkehr unterwegs sind.
Wenn wir getreu des genannten "Jedes Menschenleben ist wichtig"-Motto leben wollen, dann müssen wir uns alle massiv bzw. total einschränken, wenn das der Anspruch an unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben ist. Der Aussage an sich stimme ich zu, aber der Zweck heiligt nicht alle Mittel. Überspitzt ausgedrückt: Es gibt kein Leben ohne Risiko, auch bei einem Wunsch an maximaler Sicherheit wird es immer den Wunsch nach Freiheit geben, irgendwie muss das ausbalanciert werden und es gibt auch kein Leben ohne Tote. Wenn unser Anspruch ist, dass es gar keine Toten mehr geben soll oder darf, dann fehlt mir für eine solche Umsetzung in der Realität die Phantasie, wie das praktisch aussehen soll. Ja, wir müssen aufeinander Acht geben, uns u.a. um die Alten und Kranken kümmern, dafür sorgen dass möglichst wenige Menschen an dem Virus sterben, aber nicht um jeden Preis.
Und bevor der Vorwurf kommt: Nein, ich bin kein "Covidiot", kein Aluhut-Spinner, kein Corona-Leugner, nichts rechtsradikal oder dergleichen.