Jump to content
Ringertreff.de

Empfohlene Beiträge

Was die Medaillien aus dem Jahr wert sind sehen wir wieder erst in den nächste Jahren wenn wieder neue verfahren benutzt werden um Dopingsünder zu überführen.

 

wollen wir mal sehen.. vor allem bei den Japanern und Amerikanern ))

 

merkwürdig - die Iraner gewinnen Jahr für Jahr die WorldCups, schneiden aber bei WMs und OS bescheidend ab..

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

United World Wrestling Statement on Final Day of Wrestling Competition

 

Erste Reaktion

 

 

RIO DE JANEIRO (August 21) -- Referee commission chairman Antonia SILVESTRI (GER) has announced the suspension of referees following suspicious officiating during the 65kg quarterfinal match between Franklin GOMEZ (PUR) and Ikhtiyor MAVRUZOV (UZB).

 

http://www.flowrestling.org/article/45375-uww-releases-statement-about-ejected-officials

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ringen / Olympisches Turnier in Rio

 

Ziel erreicht, aber … - es war gar noch mehr drin

 

Rio – Eine Bronzemedaille, ein fünfter- und ein siebter- und ein neunter

Rang; das ist die Ausbeute der deutschen Ringer bei den Olympischen Spielen

in Rio.

Die deutschen Ringer haben ihr selbst gestelltes Ziel, eine Medaille zu

erkämpfen erreicht, doch bei allem 'Wenn und Aber' die Chance auf bessere

Platzierungen – vielleicht auch auf eine zweite Medaille war zweifelsfrei

vorhanden.

 

Für die deutschen Ringer verlief das olympische Turnier insgesamt sehr

erfolgreich; bravourös die Leistung von Denis Kudla (85 kg/VfK

Schifferstadt), mit der er Bronze gewann, auch Eduard Popp (125 kg/VfL

Neckargartach) stand dem erst 21-jährigen Kudla in Nichts nach, sein 5.

Platz war ebenso Weltspitze. Ärgerlich die Fußverletzung von Frank Stäbler

(66 kg/TSV Musberg), für diesen sympathischen Sportsmann platzte damit der

Traum von einer olympischen Medaille, der sich trotzdem noch bis auf den 7.

Platz in seinem Limit kämpfte. Alle drei deutschen

Griechisch-Römisch-Spezialisten unter den Top-Ten – mit dem I-Tüpfelchen,

der Bronzemedaille durch Denis Kudla.

 

Der erst 21-jährige Denis Kudla kämpfte sich in die Herzen vieler

Sportbegeisterter, selbst die Moderatoren des ZDF sagten nach dem

Interview, "... der kann gerne wieder kommen "!

Kudla hatte zunächst den kirgisischen Routinier Zhanarbek Kenzheev (KGZ)

mit 2:0 bezwungen. Den ersten, richtigen 'Krimi' landete der

Schifferstädter gegen Robert Kobliashvili (GEO), den er mit 1:1, bedingt

durch die letzte Wertung bezwang. Es folgte die klare Niederlage gegen den

überragenden Russen Davit Chakvetadze, der später im Finale Weltmeister

Zhan Beleniuk (UKR) vorzeitig bezwang. Denis Kudla konnte über die

Hoffnungsrunde erneut ins Kampfgeschehen eingreifen. Der junge 'Kran von

Schifferstadt' lieferte sich mit dem Iraner Habibollah Akhlaghi einen

spannenden Kampf, der einmal mehr 1:1 endete. Auch diesmal holte Kudla den

letzten Wertungspunkt und damit den knappen Sieg, der ihn ins kleine Finale

um Bronze katapultierte. Dort stand er Viktor Lörincz (HUN) gegenüber. Eine

halbe Minute vor Ende des Kampfes führte der Ungar noch mit 3:2, als Denis

Kudla noch einmal alles aus sich heraus holte und die Kampfrichter Lörincz

eine Passivitäts-Verwarnung gaben. Mit diesem Zähler zum 3:3 holte der

DRB-Starter das begehrte, olympische Edelmetall, dass er nach eigener

Aussage nun mindestens einen Monat nicht ablegen will.

 

Eduard Popp startete ordentlich durch, der deutsche Schwergewichtler

bezwang Nurmakhan Tinaliyev (KAZ) mit 1:0, der Schwergewichtler vom VfL

Neckargartach bezwang im Viertelfinale Bashir Babajan Zadeh (IRI) durch

eine sehenswerte Rolle im Bodenkampf mit 3:1. Seinen Halbfinalkampf verlor

Popp gegen Weltmeister Riza Kayaalp (TUR), damit stand der deutsche Ringer

im kleinen Finale um Bronze. Dort das böse Erwachen gegen den Sabah

Shariati (AZE), als Popp beim Versuch eine Rolle im Bodenkampf zu kontern,

geschultert wurde.

Der 5. Platz von Eduard Popp - wie die Bronzemedaille von Denis Kudla,

Weltspitze !

 

Viel vorgenommen hatte sich Frank Stäbler (66 kg/TSV Musberg), der

amtierende Weltmeister bezwang zunächst Edgaras Venckaitis (LTU), doch

schon im Viertelfinale kam das vorzeitige Aus. Beim Duell zwischen Frank

Stäbler und Davor Stefanek (SRB) standen sich die beiden Weltmeister von

2015 und 2014 gegenüber, Stefanek holte durch einen Wurf frühzeitig

wichtige Punkte, die Stäbler trotz Willensstärke und Kampfgeist nicht mehr

aufzuholen vermochte. Stefanek kämpfte sich bis ins Finale, Stäbler stand

damit in der Hoffnungsrunde. Doch auch dort musste sich der

verletzungsbedingt angeschlagene Stäbler dem Japaner Tomohiru Ionue beugen,

als er kurz vor Kampfende von der Kampffläche geschoben wurde und mit 2:2

Punkten, durch die zuletzt vergebene Wertung unterlag.

 

Von den vier DRB-Damen schaffte es nur Aline Focken (69 kg/KSV Krefeld)

unter die besten Zehn, doch die Weltmeisterin von 2014 hatte sich mehr

vorgenommen. Das stellte sie mit ihrem Auftakt-Sieg über die

Vizeweltmeisterin des Vorjahres Zhou Feng (CHN) unter Beweis.

'Angstgegnerin' Jenny Fransson (SWE) riss die Deutsche aus allen

Medaillenträumen und drehte mit ihrem Sieg den Spieß um, denn bei den

Weltmeisterschaften 2015 hatte Aline Focken gewonnen und stand am Ende auf

dem Bronzerang. Dann der Schock auf der Tribüne im deutschen Lager, als die

Schwedin im Halbfinale unterlag. Damit konnte Aline Focken auch nicht mehr

über die Hoffnungsrunde ins Geschehen eingreifen, wo sie zumindest noch

Chancen auf Bronze gehabt hätte. Tränen am Ende und die Erkenntnis, das es

oftmals nur eine Nuance ist, die über Sieg und Niederlage entscheidet.

 

Das es schwer werden würde, wusste Maria Selmaier (75 kg/KSC Motor Jena)

schon nach der Auslosung, unmittelbar nach dem Wiegen. Mit Erika Wiebe

(CAN) wartete eine der internationalen Spitzenathletinnen dieser Kategorie

auf die Saalestädterin, die sich gegen die DRB-Ringerin im Auftaktduell

klar durchsetzte. Die Kanadierin kämpfte sich ins Finale, so dass Maria

Selmaier in der Hoffnungsrunde weiterkämpfen konnte. Aber auch das zweite

Duell des Tages verlor die Ringerin aus dem Leistungszentrum Jena. Gegen

die starke Chinesin Zhang Fengliu, die sich später noch Bronze sicherte,

unterlag die DRB-Ringerin vorzeitig.

 

Chancenlos war Luisa Niemesch (58 kg/SVG Weingarten), die in ihrem

Auftaktduell gleich gegen Valeriia Koblova (RUS) unterlag. Wie stark die

Russin an diesem Tag war zeigte, dass sie im Finale die Japanerin Kaori

Icho an den Rand einer Niederlage brachte. Luisa Niemesch konnte bedingt

durch die Finalteilnahme der Russin in der Hoffnungsrunde weiterkämpfen, wo

sie allerdings von Orkhon Purevdorj (MGL) geschultert wurde. Damit

verabschiedete sich die Nordbadenerin endgültig aus dem olympischen Turnier.

Nina Hemmer (53 kg/AC Ückerath) verlor ihren Auftaktkampf gegen Zhong

Xuechun (CHN) mit 1:6 Wertungspunkten und schied aus, da die Chinesin nur

ein Duell später unterlag und damit keine Chance mehr hatte, das Finale zu

erreichen.

 

Ringen wuchtet sich zurück ins olympische Programm

 

Deutsche Freistilringer hatten sich nicht für das olympische Turnier

qualifiziert, doch es hätte nicht viel gefehlt und Ringen wäre als eine der

ältesten Sportarten der Welt, bei den Olympischen Spielen in Rio 2016

insgesamt zum Zuschauen verdammt gewesen. Im Februar 2013 wurden die Ringer

von der Nachricht der IOC-Exekutive überrascht, dass freier Ringkampf und

griechisch-römischer Stil der Männer, sowie die Ringerfrauen von der

olympischen Landkarte gestrichen werden sollen. Eine riesige Welle der

Entrüstung lief rings um den Erdball, selbst der Iran und die USA schlossen

sich im gemeinsamen Kampf um den Erhalt einer ihrer Nationalsportarten

zusammen. Petitionen wurden eingereicht, weltweit demonstrierten Ringer für

ihre Sportart, selbst die Präsidenten Putin und Obama schalteten sich ein.

 

Vor allem der Weltverband der Ringer wischte in der Folge ordentlich Staub,

Der Serbe Nenad Lalovic löste den Schweizer Raphael Martinetti ab, der

Wechsel an der Spitze brachte viele Reformen. Seither hat sich das Ringen

verändert, selbst die Ringermatten und die Trikots der Akteure bekamen neue

Farben, Regelwerk und Gewichtsklassen wurden geändert und der

Frauenringkampf bekam mehr Gewicht in der einstigen Männerdomäne.

 

Neben den großen Ringernationen kämpfte auch die deutsche Ringerfamilie um

den Verbleib der wohl ältesten Kampfsportart im olympischen Programm,

Unterschriftensammlungen, Aufrufe wurden deutschlandweit gestartet, am

Brandenburger Tor in Berlin demonstriert und auch der deutsche Bundestag

befasste sich mit den Ringern, die sogenannte Randsportart trat für einige

Wochen und Monate aus der Nische heraus, war selbst in den großen Medien

präsent.

 

Im September 2013 dann die Erleichterung, als Ringen noch im gleichen Jahr

durch den Beschluss der IOC-Mitgliederversammlung auf die olympische Bühne

zurück kehrte – wenn auch mit Bewährung bis 2028. Das bis dahin Ringen

wieder fest im olympischen Programm verankert ist, dessen ist man sich auch

in Deutschland sicher, denn Nenad Lalovic macht weiter einen guten Job,

fährt seinen Reformkurs stetig weiter. Die Kämpfe in Rio haben gezeigt,

dass Lalovic dabei auf dem richtigen Weg ist.

 

Jörg Richter

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×