KSV Hofstetten geht mit Derby-Enttäuschung in die Saison
08. September 2024 Von Werner Bauer
Kinzigtäler unterliegen ohne Lukas Benzing dem Neuling RSV Schuttertal mit 12:18. Mehr als 400 Zuschauer kommen allerdings voll auf ihre Kosten.
Alles war angerichtet für einen erfolgreichen Auftritt des KSV Hofstetten in der Ringer-Regionalliga. Über 400 Fans, die für eine fantastische Atmosphäre in der Gemeindehalle sorgten, fieberten dem Anpfiff des souveränen Mattenleiters Meik Stahl vom ASV Urloffen entgegen. Am Ende aber gab es einen 18:12-Erfolg des Neulings RSV Schuttertal und viele Diskussionen.
Die KSV-Aufstellung ließ zunächst nichts Gutes erahnen. Im 61er-Limit hatten die Zuschauer mit Lukas Benzing, dem deutschen Meister der U20-Junioren aus Hornberg, gerechnet. Benzing machte aber das Gewicht nicht, das er versprochen hatte, weshalb Philipp Lehmann ins Team rückte. Er machte seine Sache gegen Luca Kappus gut, unterlag mit 6:11 und gab nur zwei Teampunkte ab. Mit Benzing hätte es aber wohl einen Vierer gegeben, was zu einem 16:16 in der Endabrechnung gereicht hätte. Die KSV-Trainer Mario Allgaier und Manuel Krämer waren natürlich enttäuscht von der Benzing-Absage, aber es gab noch einen Strohhalm. An den klammerten sich Trainer und Fans beim Duell Dominik Wölfle gegen Luan Lauer, den deutschen Juniorenmeister 2023 und Bronze-Gewinner 2024 bei den Männern. Beim Stand von 3:5 konterte Wölfle einen Ausheber von Lauer, womit dieser in der roten Zone auf den Schultern gewesen wäre. Mattenleiter Stahl pfiff ab wegen angeblicher Beinarbeit, Empörung in der KSV-Ecke und Dusel für den RSV. Ein Wölfle-Schultersieg hätte ebenfalls ein 16:16 unterm Strich bedeutet.
Die RSV-Trainer Edgar Jüngling und Tomi Hinouveanu hatten ihr Team für die Regionalliga punktuell verstärkt und für das Fliegengewicht den georgischen Nationalringer Akaki Osiashvili, früher in der Bundesliga beim AV Reilingen unter Vertrag, verpflichtet. Osiashvili siegte ohne Probleme gegen Hofstettens Omar Zakaria. Eigentlich hätte Hofstettens deutscher Juniorenmeister Paul Neumaier sein Debüt feiern dürfen. Um das Mindestgewicht zu erlangen, musste Neumaier viel Flüssigkeit zu sich nehmen, wogegen sich sein Körper kurz vor dem Wiegen jedoch wehrte.
Der Körper wehrt sich
Der erste Vierer stand auf der Tafel, der zweite folgte sogleich. Martin Himmelbach stellte sich dem Kampf gegen Hofstettens Ex-Junioren-Vizeweltmeister Patrick Neumaier und wurde noch vor Ablauf der zweiten Minute erlöst. Als Lehmann nach schönem Kampf gegen Kappus zum Duschen durfte, hatte Florian Wölfle den zweiten RSV-Neuzugang Marcus Mickein vor der Brust. Wölfle ist in der Lage, den Ex-Haslacher zu besiegen, doch der ging kein Risiko und begnügte sich mit dem Sammeln von Einsern, was zu einem 7:0 führte. Im letzten Fight vor der Pause ging RSV-Federgewichtler Johannes Hummel im Griffwirbel von Dario Dittrich unter, Halbzeitstand 8:8.
Nach der Pause hatte Julian Neumaier gegen Jannis Lauer alles im Griff. Eine Durchdreher-Serie beendete dieses einseitige Spektakel, der KSV führte mit 12:8. Das siebte Duell mit Dominik Wölfle riss die Zuschauer zwar von den Sitzen, doch Lauer kam mit einem blauen Auge davon. Nur noch 12:10 für den KSV, ab jetzt folgten „Satz- und Matchbälle“ für den Neuling. Den ersten verwandelte Stefan Cantir gegen Claudio Wernet, der zweite ging an Luca Munz, DM-Fünfter der Junioren 2023. Marius Allgaier mischte zu Beginn gut mit, wurde aber immer wieder mit der Passivitätsregel belastet, wodurch Munz Punkte sammelte. Der Deckel war drauf, was RSV-Trainer Hinoveanu zur Kür nutzen wollte. Doch da hatte er seine Rechnung ohne Jan Allgaier gemacht, der mehr Widerstand leistete, als es dem rumänischen Meister von 2019 recht war. Mit viel Dusel rettete Hinoveanu seinen 2:1-Vorsprung über die Zeit.
KSV Hofstetten – RSV Schuttertal 12:18
57 Kilo Freistil Omar Zakaria - Akaki Osiashvili 0:4 (TÜ 0:15), 61 kg Griechisch-römisch Philipp Lehmann - Luca Kappus 0:2 (PS 6:11), 66 F Dario Dittrich - Johannes Hummel 4:0 (TÜ 15:0), 71 G Dominik Wölfle - Luan Lauer 0:2 (PS 5:11), 75 F Marius Allgaier - Luca Munz 0:3 (PS 0:9), 75 G Jan Allgaier - Tomi Hinoveanu 0:1 (PS 1:2), 80 F Claudio Wernet - Stefan Cantir 0:4 (TÜ 0:16), 86 G Julian Neumaier - Jannis Lauer 4:0 (TÜ 15:0), 98 F Florian Wölfle - Marcus Mickein 0:2 (PS 0:7), 130 G Patrick Neumaier - Martin Himmelsbach 4:0 (TÜ 16:0)
