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Kobe

Hösbach - Kleinostheim

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SC gewinnt für Thomas Sokolowski
Ringen: Vorsitzender der »Warriors« verunglückt, nach Not-OP aber wieder ansprechbar - 13:12-Derbysieg
Es war ein Abend, an dem je­der ins Schwär­m­en ge­riet, der das Rin­gen liebt. In ei­nem pa­cken­den Un­ter­main-Der­by ge­wann der SC Klei­n­ost­heim am Sams­tag mit 13:12 beim leicht fa­vo­ri­sier­ten KSC Hös­bach. Bis zum letz­ten Ver­g­leich, ja bis zur letz­ten Se­kun­de stand das Nach­bar­schafts­du­ell auf des Mes­sers Schnei­de. 
Sogar der hervorragende Kampfrichter Uwe Manz konstatierte: »Der Kampf war spitze!« Selten hat man mehr Drama und Klasse in solch dichter Abfolge gesehen. Und doch wurde die Partie der Ringer-Bundesliga Ost von einem Vorfall abseits der Matte in den Schatten gestellt.

Schwerer Unfall
Schon vor der Partie machte die Nachricht von einem schweren Unfall die Runde, der die Ringerszene am Untermain schockte: Thomas Sokolowski, Vorsitzender der SC Kleinostheim, Mitglied im Bundesliga-Ausschuss des Deutschen Ringer-Bunds und Inhaber eines Bauunternehmens, hatte sich am Freitagnachmittag bei einem Arbeitseinsatz schwer verletzt. Wenig später war der Kümmerer des Sportclubs Siegfried bereits notoperiert worden. Beim Einmarsch von »Vikings« und »Warriors« machte der Hösbacher Vorsitzende Reimund Heeg (nach vorheriger Absprache mit den Kleinostheimer) die schlimme Kunde öffentlich und sandte Genesungswünsche ins Krankenhaus.
Die 800 Fans im Kultur- und Sportpark - die Zuschauerzahl entsprach exakt den Erwartungen der Gastgeber - taten es im applaudierend gleich, die vielen mitgereisten Kleinostheimer Anhänger feierten ihren Vereinschef vor und nach der Begegnung mit »Thomas Sokolowski«-Sprechchören.

Spannender Kampf
Nachdem sich alle geschüttelt und die Aufgabeniederlage des unter der Woche erkrankten Hösbachers Peter Haase zur Kenntnis genommen hatten, nahm der »Wahnsinn« seinen Lauf.
Der ins Halbschwergewicht aufgerückte Pascal Eisele überlistete den 13 Kilo schwereren Ilja Klasner mit einem Kopfhüftschwung und der 17-Jährige Kleinostheimer Zugang Marcel Wagin unterlag nur hauchdünn gegen den sieben Jahre älteren und international erfahrenen Bulgaren Mikyay Naim. »Marcel hat perfekt gerungen«, lobte da selbst Vikings-Trainer Mario Wohlfahrt. Wegen dem Abschneiden Naims und Klasners, von denen sich die Hausherren mehr erwartet hatten, sprach er nach dem Derby davon, »dass wir den Kampf vor der Pause verloren haben«. Selbst das 2:0 des schwedischen Zugangs Peter Öhlen, der Ilir Sefai bei seinem Heimdebüt dank eines schönen Überwurfs bezwang, war ein Pünktchen weniger als im Hösbacher Best-Case-Szenario angenommen.
In Hälfte zwei ging es munter so weiter. Der Hösbacher Niklas Dorn wehrte sich gegen Weltmeister Zelimkhan Abakarov in den letzten Sekunden erfolgreich gegen die Schulterniederlage und ebenso couragiert wie der ins klassische 80-Kilo-Limit aufgerückte Artur Tatarinov gegen den internationalen Topmann Aik Mnatsakanian. Beide deutschen Sportler gaben nur eine Drei ab. Im Kampf zweier waschechter Untermain-Athleten besiegte »Wikinger« Johannes Deml den langjährigen Hösbacher Christoph Henn knapp.

Im letzten Kampf des Abends hätte Tim Müller gegen den aus Hösbach nach Kleinostheim gewechselten Zurab Kapraev eine Drei zum Remis und eine Vier zum Heimsieg gebraucht. Bei seinem bis zuletzt höchst spannenden 9:2 fehlte Müller nur ein technisches Pünktchen für die drei Teamzähler. Anschließend explodierte die Gästeecke, auch wenn sich die Hösbacher nach ihrem 18:11-Erfolg im Hinkampf den gewonnenen Direktvergleich als Trostpreis einsackten.
n nächster Zeit darf der SC Kleinostheim einerseits noch auf die direkte Qualifikation fürs Bundesliga-Viertelfinale hoffen, da die Ostgruppen-Plätze zwei und drei (hinter Primus Wacker Burghausen, der nächsten Samstag in die Untermainhalle kommt) nach den Siegen gegen die Topteams Hösbach und ASV Schorndorf wieder in Reichweite sind. Andererseits muss der Verein in Thomas Sokolowski erstmal auf den Spitzenfunktionär verzichten, der gleichermaßen sportliche, wirtschaftliche und sozial-integrative Kompetenz eingebracht hat. »Wir werden das Hand in Hand abfangen und noch enger zusammenrücken!«, versprach Sharif Yildiz. Der Sportliche Leiter der Warriors hatte dann doch noch eine gute Nachricht in dieser tragischen Causa: Am Samstagnachmittag habe er mit dem Verunglückten bereits wieder telefonieren können. Dabei sei es auch schon wieder ums Ringen gegangen: »Er hat gesagt: Seht zu, dass ihr das Ding gewinnt!«.

JENS DÖRR
Hintergrund
» Er hat gesagt: Seht zu,

dass ihr das Ding gewinnt! «

Sharif Yildiz über Thomas Sokolowki

KSC Hösbach - SC Kleinostheim 12:13
57G: Haase - Stechele 0:4 (SN), 130F: Baitsaev - Ligeti 2:0 (4:0), 61F: Naim - Wagin 1:0 (4:2), 98G: Klasner - Eisele 0:2 (1:5), 66G: Öhlen - Sefai 2:0 (5:1), 86F: Deml - Henn 2:0 (3:0), 71F: Dorn - Abakarov 0:3 (0:12), 80G: Mnatsakanian - Tatarinov 3:0 (9:0), 75G: Buschner - Gutu 0:4 (SN), 75F: Müller - Kapraev 2:0 (9:2), KR: U. Manz (KSV Witten), Zuschauer: 800.

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