Dark Moderator 1.517 Beitrag melden Geschrieben 15. Mai 2017 Ringen / Zusammenfassung der Europameisterschaften in Novi Sad Novi Sad – Die Europameisterschaftskämpfe der Ringer in Novi Sad (Serbien)sind Geschichte, 24 neue kontinentale Meister wurden gekürt, die Arena istlängst wieder im vorherigen Zustand, der Troß der Organisatoren undVerantwortlichen des Weltverbandes zog samt Technik und Kampfrichterbereits weiter nach Neu Dehli (Indien) wo nach den Europa-, dieAsien-Meisterschaften statt finden. Drei Bronzemedaillen und drei 5. Ränge stehen für den Deutschen Ringer-Bund nach der EM in Serbien zu Buche, eine Bilanz, die zunächst einmalzufrieden stellt. Den Großteil der vorderen Platzierungen holten einmalmehr die Frauen. „Zwei Medaillen und einen fünften Rang – dabei haben wireine junge Mannschaft zusammen, die noch viel erreichen kann“, soFrauen-Bundestrainer Patrick Loes, wobei Laura Mertens (58 kg/AC Ückerath)nur knapp am Einzug ins Finale scheiterte und am Ende Bronze gewann - undauch Aline Focken (69 kg/KSV Krefeld) schied mehr als unglücklich aus.Nina Hemmer (53 kg/AC Ückerath) stand wie schon im Vorjahr auf demBronzeplatz, bestätigte damit die Leistungen, die 2016 in dieOlympiateilnahme mündeten.Recht groß war das Leistungsgefälle in Novi Sad im Frauenbereich, sokämpfte Anne Schell (75 kg/RLZ Aschaffenburg) nach einer Niederlage bereitsim kleinen Finale um Bronze, wo sie erneut unterlag und damit den 5. Platzbelegte. Am Ende kann die deutsche Ringerin, die im Vorjahr bei denU-23-Europameisterschaften Silber gewann, nichts dafür wenn andere Nationendas schwerste Frauenlimit nicht besetzen, über diesen Umstand muss sichwohl der Deutsche Ringer- Bund, der mit Maria Selmaier (KSC Motor Jena) undFrancy Rädelt (RSV Hansa 90 Frankfurt/O.) in dieser Kategorie stark besetztist, am wenigsten Sorgen machen, vielmehr ist der Weltverband UWWgefordert, kontinentale Titelkämpfe attraktiv zu machen. Am Rand der Titelkämpfe war unter anderem die Regelkommissionen heftig amdiskutieren, vor allem der griechisch-römische Ringkampf bedarf dringendeiner Erneuerung. Allein im Standkampf passierte einfach zu wenig, nurwenige Aktionen zeichnen diesen Stil derzeit aus, der eigentlich durch hoheWürfe und Aktionen im Boden glänzt. Seit dem Wegfall der angeordnetenBodenrunde nach einer Passivitätsverwarnung passiert nur noch wenig antechnischen Raffinessen, dagegen waren in Novi Sad vor allem schnelleSanitäter und Ärzte gefragt, um blitende Kopfwunden zu verbinden, die esreichlich gab.So gewann der deutsche Mittelgewichtler Ramsin Azizsir (85 kg/ASV Hof) daskleine Finale und holte Bronze, doch fiel im gesamten, sechsminütigen Duellnur eine, einzige Wertung, eine Passivitätsverwarnung entschied das Duellzu Gunsten des DRB-Ringers. „Das soll seine grandiose Leistung an diesemTag nicht schmälern“, nötigte die Turnierleistung des Hofers auchGreco-Bundestrainer Michael Carl Respekt ab, der mit dieser Bronzemedaille,sowie zwei fünften Rängen, die durch Christian John (130kg/Eisenhüttenstädter RC), sowie Oliver Hassler (98 kg/RG Hausen-Zell)erkämpft wurden, zufrieden die Heimreise antrat. Allerdings sah MichaelCarl auch Schatten, denn einige seiner Starter schafften es nicht, ihreLeistungen abzurufen. „Den Titelverteidiger Pascal Eisele will ich da maletwas aus der Kritik heraus nehmen, denn er ist derzeit im Prüfungsstress,reiste der Mannschaft mit Lehrbüchern und Arbeitsheften bestückt nachSerbien hinterher“, beschreibt der Bundestrainer Umstände, die Ringer ausOsteuropa nicht haben. Ohne Edelmetall blieben die deutschen Freistilringer, dennoch reistenBundestrainer Jürgen Scheibe nicht ganz unzufrieden aus Novi Sad ab, dennvor allem Alexander Semisorow (65 kg/RV Rümmingen 03) gab Anlass zuOptimismus. Dagegen wurde der 30-jährige Routinier Martin Obst vomFranzosen zelimkhan Kadjiev schlichtweg überrannt. „Gleich der ersteAngriff hat mein ganzes Konzept über den Haufen geworfen“, war der Ringervom 1. Luckenwalder SC vom frühen Ausscheiden wohl selbst am meistenenttäuscht. „Martin Obst gehört zu den erfahrenen Ringern in unseremAuswahlteam, er bringt seit zwei Jahren gute Leistungen und wir brauchenihn, um die jungen Ringer an internationale Leistungen heran zu führen“, soDRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis, der die Gesamtergebnisse positivbewertet. Mit seinem Trainerstab wird der Sportdirektor die Ergebnisse analysierenund den weiteren Weg bis zu den Weltmeisterschaften Ende August in Parisfestlegen. jr Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen