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Yana

EM 2017 Novi Sad

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Ringen / Zusammenfassung der Europameisterschaften in Novi Sad

 

Novi Sad – Die Europameisterschaftskämpfe der Ringer in Novi Sad (Serbien)

sind Geschichte, 24 neue kontinentale Meister wurden gekürt, die Arena ist

längst wieder im vorherigen Zustand, der Troß der Organisatoren und

Verantwortlichen des Weltverbandes zog samt Technik und Kampfrichter

bereits weiter nach Neu Dehli (Indien) wo nach den Europa-, die

Asien-Meisterschaften statt finden.

 

Drei Bronzemedaillen und drei 5. Ränge stehen für den Deutschen Ringer-

Bund nach der EM in Serbien zu Buche, eine Bilanz, die zunächst einmal

zufrieden stellt. Den Großteil der vorderen Platzierungen holten einmal

mehr die Frauen. „Zwei Medaillen und einen fünften Rang – dabei haben wir

eine junge Mannschaft zusammen, die noch viel erreichen kann“, so

Frauen-Bundestrainer Patrick Loes, wobei Laura Mertens (58 kg/AC Ückerath)

nur knapp am Einzug ins Finale scheiterte und am Ende Bronze gewann - und

auch Aline Focken (69 kg/KSV Krefeld) schied mehr als unglücklich aus.

Nina Hemmer (53 kg/AC Ückerath) stand wie schon im Vorjahr auf dem

Bronzeplatz, bestätigte damit die Leistungen, die 2016 in die

Olympiateilnahme mündeten.

Recht groß war das Leistungsgefälle in Novi Sad im Frauenbereich, so

kämpfte Anne Schell (75 kg/RLZ Aschaffenburg) nach einer Niederlage bereits

im kleinen Finale um Bronze, wo sie erneut unterlag und damit den 5. Platz

belegte. Am Ende kann die deutsche Ringerin, die im Vorjahr bei den

U-23-Europameisterschaften Silber gewann, nichts dafür wenn andere Nationen

das schwerste Frauenlimit nicht besetzen, über diesen Umstand muss sich

wohl der Deutsche Ringer- Bund, der mit Maria Selmaier (KSC Motor Jena) und

Francy Rädelt (RSV Hansa 90 Frankfurt/O.) in dieser Kategorie stark besetzt

ist, am wenigsten Sorgen machen, vielmehr ist der Weltverband UWW

gefordert, kontinentale Titelkämpfe attraktiv zu machen.

 

Am Rand der Titelkämpfe war unter anderem die Regelkommissionen heftig am

diskutieren, vor allem der griechisch-römische Ringkampf bedarf dringend

einer Erneuerung. Allein im Standkampf passierte einfach zu wenig, nur

wenige Aktionen zeichnen diesen Stil derzeit aus, der eigentlich durch hohe

Würfe und Aktionen im Boden glänzt. Seit dem Wegfall der angeordneten

Bodenrunde nach einer Passivitätsverwarnung passiert nur noch wenig an

technischen Raffinessen, dagegen waren in Novi Sad vor allem schnelle

Sanitäter und Ärzte gefragt, um blitende Kopfwunden zu verbinden, die es

reichlich gab.

So gewann der deutsche Mittelgewichtler Ramsin Azizsir (85 kg/ASV Hof) das

kleine Finale und holte Bronze, doch fiel im gesamten, sechsminütigen Duell

nur eine, einzige Wertung, eine Passivitätsverwarnung entschied das Duell

zu Gunsten des DRB-Ringers. „Das soll seine grandiose Leistung an diesem

Tag nicht schmälern“, nötigte die Turnierleistung des Hofers auch

Greco-Bundestrainer Michael Carl Respekt ab, der mit dieser Bronzemedaille,

sowie zwei fünften Rängen, die durch Christian John (130

kg/Eisenhüttenstädter RC), sowie Oliver Hassler (98 kg/RG Hausen-Zell)

erkämpft wurden, zufrieden die Heimreise antrat. Allerdings sah Michael

Carl auch Schatten, denn einige seiner Starter schafften es nicht, ihre

Leistungen abzurufen. „Den Titelverteidiger Pascal Eisele will ich da mal

etwas aus der Kritik heraus nehmen, denn er ist derzeit im Prüfungsstress,

reiste der Mannschaft mit Lehrbüchern und Arbeitsheften bestückt nach

Serbien hinterher“, beschreibt der Bundestrainer Umstände, die Ringer aus

Osteuropa nicht haben.

 

Ohne Edelmetall blieben die deutschen Freistilringer, dennoch reisten

Bundestrainer Jürgen Scheibe nicht ganz unzufrieden aus Novi Sad ab, denn

vor allem Alexander Semisorow (65 kg/RV Rümmingen 03) gab Anlass zu

Optimismus. Dagegen wurde der 30-jährige Routinier Martin Obst vom

Franzosen zelimkhan Kadjiev schlichtweg überrannt. „Gleich der erste

Angriff hat mein ganzes Konzept über den Haufen geworfen“, war der Ringer

vom 1. Luckenwalder SC vom frühen Ausscheiden wohl selbst am meisten

enttäuscht. „Martin Obst gehört zu den erfahrenen Ringern in unserem

Auswahlteam, er bringt seit zwei Jahren gute Leistungen und wir brauchen

ihn, um die jungen Ringer an internationale Leistungen heran zu führen“, so

DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis, der die Gesamtergebnisse positiv

bewertet.

 

Mit seinem Trainerstab wird der Sportdirektor die Ergebnisse analysieren

und den weiteren Weg bis zu den Weltmeisterschaften Ende August in Paris

festlegen.

 

 

 

jr

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