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Gast Werner

Die gute Tat

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Gast werner

Wieder mal ein Beweis dafür, wie man gute Initiativen zunichte macht: Wenn die Presse kommt drängen sich alle vor, anschl. ist Niemand mehr zu sehen.

Herr Werner hat was Gutes getan und man lässt ihn einfach hängren.

 

Quelle: Mainpost

 

Einwurf: Mit Lob kann man nichts kaufen

Ein knappes Jahr lang konnten sie ihre Muskeln spielen lassen, durften ihre Kontrahenten aufs Kreuz legen – unter geschulter Anleitung geprüfter Trainer und dadurch kontrolliert. Junge Schüler der Heuchelhofschule waren Nutznießer eines Projektes, das im Oktober vergangenen Jahres in dieser Zeitung unter der Überschrift „Ringersport als ein Stück Gewaltvorbeugung“ vorgestellt wurde.

 

Die Initiative der Lehrkräfte der Heuchelhofschule und der Funktionäre des Ringer-Bundes wurde allenthalben gelobt, weil es einer Handvoll engagierter Menschen gelungen war, ein sinnvolles Projekt auf die Beine zu stellen. „Weg von der Straße, weg von der Gewalt“ – das war die Gemeinsamkeit, die Manfred Werner, Präsident des Deutschen Ringer-Bundes und des Bayerischen Ringerverbandes, mit den Vertretern der Schule verband.

 

Drei Trainer finanzierte der Ringer-Bund, um Schülern den Sport und die dazugehörende Disziplin näher zu bringen. Die teure, 100-Quadratmeter große Ringermatte war nun nicht unbedingt im Budget des Würzburger Initiators Manfred Werner inbegriffen. Dies war, wie er meinte, auch nicht notwendig, denn bislang übernahm das Kultusministerium stets die Bezuschussung von Großgeräten. Deshalb streckte Werners Verband die Summe vor. Verständlich sein Ärger, wenn er nun, fast ein Jahr später, lapidar mitgeteilt bekommt, dass der Zuschuss-Topf leer ist und dass er die Kosten der Matte selbst zu tragen hat.

 

Ob es auch verständlich ist, deshalb das gesamte Projekt zu kippen? Manfred Werner sagt ja. Weil er sich – wie er eifrig und laut betont – verschaukelt fühlt. Er sagt sogar „verarscht“. Inzwischen suchen die Lehrkräfte der Heuchelhofschule dringend Sponsoren, um die Jungs der Schule wieder auf die Matte zu bringen. Wenn sie keine Helfer finden, dann werden die Schüler bald wieder auf dem Pausenhof oder auf der Straße raufen. Ohne Matte, ohne Anleitung. Das nennt man dann Gewalt in den Schulen – gegen die wieder teure Pilotprojekte gesucht werden.

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Gast werner

Quelle: Mainpost

 

 

Würzburger Ringer-Präsident bricht Gewaltprävention-Projekt ab

 

Manfred Werners vergebliche Rauferei - weil Zuschüsse nicht fließen

 

Manfred Werner ist sauer. Und wenn Manfred Werner sauer ist, dann sollte man sich tunlichst nicht in seiner Nähe aufhalten. Weil es sein kann, dass der Würzburger einen verbalen Rundumschlag austeilt, der sogar Leute trifft, die gar nichts dafür können.

 

„Aber wenn es um Vereinsarbeit, Verbandsarbeit, Jugendarbeit und Ehrenamt geht, dann kenne ich keine Verwandten“, schimpft der Präsident des Deutschen Ringer-Bundes und legt nach: „Wenn Politiker immer nur reden und diskutieren, die Betroffenen dann aber im Regen stehen lassen, dann muss man sich einfach einmal wehren.“

 

Grund seiner Aufregung ist eine Matte. Eine nicht ganz billige Matte: 8832 Euro kostet das gute Stück, eine wettkampfgerechte Ringermatte, die seit knapp einem Jahr in der Turnhalle der Heuchelhofschule liegt – zu dem sinnvollen Zweck, junge Leute in Gewaltprävention, Aggressionsabbau und Integration zu schulen.

 

Das Projekt im Rahmen des Ganztagesunterrichts mit wöchentlich zwei Ringerstunden wurde von Manfred Werner in Zusammenarbeit mit dem TV Unterdürrbach aus der Taufe gehoben – und in der breiten Öffentlichkeit als „sinnvoll und nachahmenswert“ empfunden.

 

Landes-Trainer im Ringen betreuen kostenfrei die rund 20 Schüler – und Heuchelhofs Schulleiter Bernd Kellner ist eigentlich voll des Lobes: „In einem Brennpunktstadtteil ist die Schule auf zusätzliche Unterstützung von Vereinen und Einrichtungen angewiesen.“

 

Nun, so weit, so schlecht: Denn Anlass des Zorns von Manfred Werner ist die Tatsache, dass er mit seinem Verband nun auf den fast 9000 Euro sitzen bleibt. „Als wir das Projekt aus der Taufe hoben“, erklärt Werner, „hat man uns versichert, dass im Zuge der staatlichen Förderung von Großgeräten ein 50- bis 60-prozentiger Zuschuss erteilt werden würde. „Für mich war das klar, dass dieses Geld fließen würde. Bislang hat das ja noch nie Probleme bereitet. Zumal dieses Projekt ja wirklich ein sehr gutes Modell der Gewaltprävention ist.“

 

Werner stellte also den Antrag auf Bezuschussung am 20. August 2009. Und wartete. Und wartete. Und wartete. Das Ringertraining war bereits in vollem Gange und vor allem sehr gut angenommen, aber weder gute Nachrichten noch Geld kamen an. „Ich hab dann mehrfach bei der Landesstelle für Schulsport angerufen, dort wurde ich aber immer nur vertröstet.“

 

Der, der vertröstete, heißt Uwe Stephan, ist Institutsrektor der Landesstelle für Schulsport in München, und ist einer, der selbst vertröstet wurde: „Der Antrag für diese Ringermatte wurde zu einem Zeitpunkt gestellt, an dem die Bezuschussung zwar nicht mehr so flott lief wie zu Beginn 1991, aber 50 Prozent waren bis dato immer möglich. Allerdings musste ich Herrn Werner nach seinen ersten Anfragen sagen, dass ich erst im Februar des darauffolgenden Jahres würde sagen können, ob der Antrag auf Bezuschussung durchgehen würde. Denn im Februar sollte der Haushalt verabschiedet werden.“

 

Da aber auch im Februar keine Förderungsmittel vom bayerischen Kultusministerium ausgeschüttet wurden, Uwe Stephan keine Zusagen geben konnte und Manfred Werner ziemlich verärgert war, schaltete Werner den CSU-Landtagsabgeordneten Oliver Jörg ein. Der sollte auf dem kleinen oder auch großen Dienstweg dafür sorgen, dass wenigstens ein Teil der knapp 9000 Euro zurückfließen würde. Und weil sich für das Integrations- und Anti-Aggressions-Projekt auch noch der Förderverein der Heuchelhofschule einsetzte und an die Landesstelle Schulsport schrieb, dachten alle an einen guten Ausgang. Bis Uwe Stephan aus München im August diesen Jahres kundtat: „Nichts geht mehr. Es sind keine Mittel zur Verfügung gestellt worden. Wenn kein Geld da ist, kann auch nichts ausgeschüttet werden.“

 

Seitdem ist Manfred Werner sauer. Und droht, dass Projekt komplett zu kippen. „So lange kein Zuschuss kommt, werden wir nicht mehr weitermachen. Wir lassen uns doch nicht noch mehr melken und unser Ehreamt mit Füßen treten“, sagt der Ringer-Präsident.

 

Für den CSU-Landtagsabgeordneten Oliver Jörg eine zwar verständliche, wenngleich etwas vorschnelle Handlungsweise des Ringerchefs: „Ich werde bei Ludwig Spaenle nochmal persönlich vorsprechen und versuchen, einen Topf zu öffnen.“ Geschrieben hat er dem Kultusminister schon mal mit den Worten: „Sehr geehrter Herr Staatsminister, lieber Ludwig, bitte erlaube mir, Dir hiermit ein Projekt an der Hauptschule Würzburg-Heuchelhof ans Herz legen zu dürfen und um Deine Unterstützung zu bitten . . .“ Das Schreiben ging am 5. Juli an das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Weil es bislang kein Ergebnis gab und auch die Heuchelhofschule das Geld nicht zusammenkratzen konnte, liegt die Ringermatte nun verwaist in der Schule. Ob wieder darauf gerauft werden kann, steht in den Sternen.

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