GaS 14 Report post Posted August 13 Nachdem ich (Krankheits- und Rehabedingt) die letzten Monate Zeit zum Nachdenken hatte (auch übers Ringen), möchte ich meine Gedanken bzgl. der Mannschaftsrunde (1. und 2. Bundesliga und Regionalliga) hier mitteilen. Vielleicht sind meine Gedanken nicht mal so schlecht und es wird dadurch eine Diskussion über das Mannschaftsringen in Deutschland angestoßen. Meine Gedanken zielen nicht auf die Nationalmannschaft oder Einzelturniere (EM, WM, Olympia, Internationale Turniere, ...) ab. Viele Gedanken sind erst langfristigig (über mindestens 2-4 Jahren) umsetzbar. Einige Sachen könnten, meines Erachtens, bis zur Mannschaftsrunde 2025/26 umgesetzt werden. Ich möchte zuerst vorrausschicken, dass eine Mannschaft bei meinen Gedanken weiterhin aus 10 Ringern besteht (über die Gewichtsklasseneinteilung kann diskutiert werden) und ein Kampf zweimal 3 Minuten (mit 30 Sekunden Pause) beträgt. Bei den Ausländern (maximal 4 pro Mannschaft auf der Matte) würde ich alles so belassen wie es ist. Auch bzgl. der Punktezahl (dazu aber nachher mehr). 57 Kg würde ich wieder in der Mannnschaftsrunde einführen (da Internationale Gewichtsklasse bei der UWW). Als erste Maßnahme würde ich sofort (schon zur Saison 2024/25) das Auslosen des Viertelfinales abschaffen und wieder (wie früher) über Kreuz (1-4, 2-3, 3-2, 4-1) ringen lassen. Dies müßte sich noch machen lassen, da die ersten 4 Mannschaften jeder Gruppe fürs Viertelfinale qualifiziert sind (egal ob über Kreuz oder ausgelost wird). Auch fände ich es gute Sache, wenn noch 3 Regionalligen (zu den 3 bestehenden: Baden-Württemberg, Mitteldeutschland und Bayern) zusätzlich eingeführt würden: Regionalliga Nord mit Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen. Regionalliga West mit Nordrhein-Westfalen Regionalliga Südost mit Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen Mecklenburg-Vorpommern würde ich zur Regionalliag Nord oder Mitteldeutschland zufügen (müssen die Ringervereine entscheiden, wo Sie hinwollen). Wobei über diese Einteilungen (wie gesagt, meine persönliche Ansicht/Meinung) jederzeit gesprochen werden kann. In diesen 6 Regionalligen (mit mindestens 5 und maximal 8 Mannschaften) würde Jeder gegen Jeden (in Vor- und Rückrunde) ringen. Bei weniger als 5 Mannschaften würde ich eine Doppelrunde ringen lassen. Durch diese Einführung würden (glaube ich) der Schritt zur 2. Liga nicht zu groß und die Fahrtstrecken wären nicht zu lang (wie bei direkter Einteilung aus Oberliga in 2. Liga). Oberhalb dieser 6 Regionalligen gäbe es bei mir vier zweite Ligen mit mindestens 5 und maximal 8 Mannschaften. hier würde auch Jeder gegen Jeden (Hin- und Rückkampf) ringen. Ganz oben steht dann eine zweigeteilte Erste Bundesliga (Ost-West oder Nord-Süd muss man darüber reden). Das Punktesystem (für Ringer) würde ich grundsätzlich beibehalten. Allerdings müsste es (meiner Meinung nach) zu Jetzt angepasst werden. Ausländer bleiben (wie jetzt) bei mindestens 5 und maximal 8 Punkten. Jede Mannschaft von der 1. bis zur Regionalliga erhält 30 Punkte. Bei der Punkteberechnung fliegen Frauen/Mädchen raus (da im Mannschaftsringen keine Frau/Mädchen auf die Matte geht). Es müsste eine Art Frauenmannschaftsringen zuerst in den Landesverbänden eingeführt werden. Jeder Ringer, der für seinen Heimatverein ringt, hat 0 Punkte. Jeder Ringer, der deutscher Meister ist, hat 1 Punkt (außer er ringt für seinen Heimatverein); jeder Vizemeister hat 2 Punkte (außer er ringt für seinen Heimatverein); alle anderen Ringer schlagen mit 3 Punkten zu buche. Sollte ein Ringer durchgehend 5 Jahre (über Anzahl der Jahre kann geredet werden; 5 ist nur eine Zahl von mir) bei einem Verein ringen, kann man Ihn auf 1 oder 2 Punkte runtersetzen (muss dikutiert werden). Dadurch wird vielleicht auch das Interesse und die Teilnahme an den Deutschen Einzelmeisterschaften gefördert. Soweit meine Gedanken zur Zukunft des Mannschaftsringens. Sie sind sicher nicht ganz ausgegorren (und meine persönliche Meinung), aber man kann und sollte mal darüber Nachdenken und darüber reden. Weil ich sonst glaube, dass das Mannschaftsringen in ein paar Jahren erledigt ist. Share this post Link to post Share on other sites
Pierre Schreiber 336 Report post Posted August 13 Das Punktesystem sollte doch ursprünglich dazu führen, dass mehr Chancengleichheit besteht zwischen finanzstarken und finanzschwächeren Teams. Bei deiner Idee landen alle Deutschen Meister beim finanzstärksten Team, diese sechs Deutschen verbrauchen dann nur 6 Punkte und es wären noch genügend Punkte für die vier Ausländer übrig. Folge: Es hagelt Ergebnisse von 32:2 oder 35:1, was keiner sehen will. Deine Idee würde genau das Gegenteil von dem bewirken, was das Punktesystem liefern sollte. Share this post Link to post Share on other sites
Anton 55 Report post Posted August 13 Sechs Regionalligen mit 5 bis 8 Vereinen wird man nicht hinbekommen , wo sollen die Mannschaften alle herkommen? Eine Frauenliga auf Landesebene wird auch schwierig werden, soviel Ringerinnen gibt es nicht. Ich glaube dass es Ringen als Mannschaftssport noch ein paar Jahre gibt und dann hat es sich auf Landesebene erledigt. Dann würd es nur noch eine Bundeliga geben. Share this post Link to post Share on other sites
Ringen xxl 185 Report post Posted August 13 Ich glaube eher, dass es weiter Mannschaftskämpfe auf Länderebene geben wird. Problematisch wird die Besetzung von 1. und 2. Bundesliga, das zeichnet sich ja schon jetzt ab. Share this post Link to post Share on other sites
milito 14 Report post Posted August 14 Die Frauen und Mädchen bei der Punkteberechnung rauszulassen ist doch hirnrissig. Das System soll gute Nachwuchsarbeit belohnen und ob gute Nachwuchsringer jetzt Jungs oder Mädchen sind, ist doch egal, Hauptsache die Hallen sind voll und Deutschland hat weiterhin international Medaillenchancen (die bei den Frauen sogar besser sind). Außerdem können sich die Vereine doch gar nicht aussuchen, ob Jungs oder Mädchen zu ihnen kommen und so schiebt man die Mädchen einfach ab oder fördert sie weniger. Und ruiniert damit langfristig ein vergleichsweise erfolgreiches Programm. Das Ziel müsste sein, einen Frauenkampf in die Liga zu integrieren. Zuerst als verpflichtenden Freundschaftskampf, später als Wertungskampf. Bezüglich der Zukunft: die eingekauften Ringer aus dem Ausland sind mMn das größte Problem, vor allem wenn sie nur für die Kämpfe anreisen. Aus dem deutschen Ringsport fließt enorm viel Kapital nach Ungarn, Bulgarien, Moldawien etc. ab, das dort die direkten internationalen Konkurrenten alimentiert und deren Sportförderung mitfinanziert. Gleichzeitig locken ausländische Topringer auch niemanden in die Hallen, der Otto Normalverbraucher kennt weder einen Olympiasieger im Ringen, noch einen Europameister, sofern der nicht aus Deutschland kommt. Wir dürfen da nicht von uns Ringern auf 0815-Fans schließen. Die kommen eher, weil die Stimmung gut ist oder da Kollegen/Freunde/Nachbarn ringen. Sieht man ja auch daran, dass viele Oberligisten etc. genauso viele Zuschauer haben wie ein Großteil der Bundesligisten. Das Ziel muss sein, weniger Geld für Legionäre auszugeben, deren Plätze zu reduzieren und harte Verpflichtungen für die Nachwuchsarbeit einzuführen. 1 anko68 reacted to this Share this post Link to post Share on other sites
Ringen xxl 185 Report post Posted August 14 Frauenkämpfe in die Männerliga zu integrieren halte ich nicht für sinnvoll. Die Vereine haben vielleicht 2 Mädchen ab 14 - wahrscheinlich gerade nicht in der vorgegebenen Gewichtsklasse! 2 anko68 and wrestler007 reacted to this Share this post Link to post Share on other sites
milito 14 Report post Posted August 14 vor einer Stunde schrieb Ringen xxl: Frauenkämpfe in die Männerliga zu integrieren halte ich nicht für sinnvoll. Die Vereine haben vielleicht 2 Mädchen ab 14 - wahrscheinlich gerade nicht in der vorgegebenen Gewichtsklasse! Deshalb ja als verpflichtender Freundschaftskampf, das wäre eine Vorlaufphase, die man über 3-4 Jahre machen kann. Wenn der Gegner keine Ringerin stellen kann, bekommt man 4 Punkte, ansonsten wird er nicht gewertet. Irgendwann haben die Teams ausreichend Ringerinnen und man kann den Kampf in die Wertung nehmen. Das schiebt das Frauenringen nochmal an, in den USA war die NCAA-Aufnahme der Frauen auch der beste Schub, den der Sport bekommen konnte. Frauenringen ist dort der am schnellsten wachsende College-Sport Share this post Link to post Share on other sites
Pangna 73 Report post Posted August 14 vor 54 Minuten schrieb milito: Deshalb ja als verpflichtender Freundschaftskampf, das wäre eine Vorlaufphase, die man über 3-4 Jahre machen kann. Wenn der Gegner keine Ringerin stellen kann, bekommt man 4 Punkte, ansonsten wird er nicht gewertet. Irgendwann haben die Teams ausreichend Ringerinnen und man kann den Kampf in die Wertung nehmen. Das schiebt das Frauenringen nochmal an, in den USA war die NCAA-Aufnahme der Frauen auch der beste Schub, den der Sport bekommen konnte. Frauenringen ist dort der am schnellsten wachsende College-Sport Ok und welche Gewichtsklassen würdest du den Vereinen und Verantwortlichen da vorschlagen? Share this post Link to post Share on other sites
milito 14 Report post Posted August 14 Hätte bei 62 kg angefangen. Damit deckt man mMn einen großen Teil der Ringerinnen ab, ohne dass es zu unfair wird (das wäre bei pauschal 76 kg der Fall). Ist aber ja auch immerhin nur ein Trainingskampf vom Ergebnis her gesehen. Klar, das ist suboptimal, aber irgendwo muss man anfangen. Man könnte das aber sicherlich auch bei den Vereinen der Regionalliga und aufwärts abfragen und daraus ein Gewichtslimit bilden, das allen ungefähr passt. Wäre sicherlich die beste Variante. Ziel müsste sein, langfristig zwei Frauenkämpfe bis 62 kg bzw 76 kg zu haben, das wären zwei gute Limits zum Start, würde ich sagen. Wie siehst du das? Share this post Link to post Share on other sites
Roman 190 Report post Posted August 14 Ich bin der Meinung, dass Frauenringen in einer Männer-Bundesliga absoult nichts verloren hat - weder auf der Matte, noch einflussnehmend auf irgendwelche Punkte-Kriterien. Und schon gar nicht als Trainingskampf - damit wertest du das Frauenringen als reine Randerscheinung komplett ab. Und das kann wirklich nicht im Sinne der Sache sein. Im Gundsatz bin ich aber ganz bei dir - eine Förderung des Frauenringens wäre prinzipell schon wünschenswert. Schau dir einfach mal die Zahlen bei den Deutschen Meisterschaften an. In den vier für dich in Fage kommenden Gewichtsklassen haben in Summe 26 (!) Sportlerinnen teilgenommen. Diese wenigen Sportlerinnen auf die Bundesligisten aufzuteilen macht überhaupt keinen Sinn, zumal man auf diese Weise absolut keinen Mehwert für die Sportler und auch Vereine generiert. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass sich durch einen einzigen Damen-Ringkampf an den Zuschauerzahlen in den Hallen irgendetwas fundamental ändert. Wenn dann müssten regelmäßig Frauenwettkämpfe veranstaltet werden, z.B. in Form von Bundesliga-Vorkämpfen. Ich würde das sogar nicht einmal auf Vereinsebene herunterbrechen, weil vermutlich kein einziger Bundesligist im Moment eine komplette Damenmannschaft stellen kann. Dann lieber 4 oder 8 "virtuelle" Damen-Teams zusammenstellen (quasi: Wettkampfgemeinschaften, ggf. auch auf Landesebene), die beispielsweise jedes Wochenende an einem anderen Standort gastieren. Damit würde mann a) einen echten Wettkampfcharakter generieren und b) einen vollwertigen Mannschaftskampf zu sehen bekommen. Mit einem derartigen Szenario würde man auch die Attrktiviät schaffen, dass sich die Leute einen derartigen Wettkampf ansehen. 5 2 anko68, Ringerlein, Wrestler_for_ever and 4 others reacted to this Share this post Link to post Share on other sites
Dark Moderator 1,604 Report post Posted August 14 Finde es bei Greiz gut. Die bieten immer einen Frauenkampf. Letztes Jahr gegen Kleinostheim und noch einem Stream.Da brachten die Gegner eine mit. Glaub es war Wissel gegen Barth.. Share this post Link to post Share on other sites
Verein 163 Report post Posted August 15 vor 19 Stunden schrieb Dark Moderator: Finde es bei Greiz gut. Die bieten immer einen Frauenkampf. Letztes Jahr gegen Kleinostheim und noch einem Stream.Da brachten die Gegner eine mit. Glaub es war Wissel gegen Barth.. Greiz macht das jetzt seit 2 Jahren. Vor jedem Bundesligakampf, quasi als Vorkampf gab es einen Frauen Freundschaftskampf vor großer Zuschauerkulisse. Das ist für die Mädels auch eine tolle Angelegenheit. Entweder brachte der Gegner eine Ringerin mit, oder es rangen 2 bekannte Frauen aus der Region gegeneinander. Das kam beim Publikum und bei den Mädels immer sehr gut an. 1 aubachtaler reacted to this Share this post Link to post Share on other sites
Anton 55 Report post Posted August 15 Was Greiz vor jedem Bundeligakampf auf die Beine stellt, ist ja aller Ehrenwert und kann man ja nur als vorbildlich bezeichnen.Aber nicht zu vergleichen mit einer eigenen Frauenliga , mit 6 oder mehr Gewichtsklassen , die bringt zu Zeit wohl kein Verein zusammen Share this post Link to post Share on other sites
JauJau 2 Report post Posted August 15 vor einer Stunde schrieb Verein: Greiz macht das jetzt seit 2 Jahren. Vor jedem Bundesligakampf, quasi als Vorkampf gab es einen Frauen Freundschaftskampf vor großer Zuschauerkulisse. Das ist für die Mädels auch eine tolle Angelegenheit. Entweder brachte der Gegner eine Ringerin mit, oder es rangen 2 bekannte Frauen aus der Region gegeneinander. Das kam beim Publikum und bei den Mädels immer sehr gut an. In NRW, bis einschließlich Oberliga, sind 2 Frauenkämpfe Bestandteil der Mannschaftsmeisterschafts Kämpfe die Ergebnisse zählen mit zum Kampfergebnis. Share this post Link to post Share on other sites
SilverFlo 126 Report post Posted August 19 Am 15.8.2024 um 11:37 schrieb JauJau: In NRW, bis einschließlich Oberliga, sind 2 Frauenkämpfe Bestandteil der Mannschaftsmeisterschafts Kämpfe die Ergebnisse zählen mit zum Kampfergebnis. Korrekt, auch hier hatte man erst eine "Testphase", wo die Kämpfe mit halber Wertung eingeflossen sind. Nachdem diese sich bewährt hat, gibt es pro Mannschaftskampf zwei Kämpfe der Damen mit voller Wertung hinzu (59 und 68 kg). Share this post Link to post Share on other sites