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Vorstellung Präsidentschaftskandidat Jens Nettekoven und TEAM.

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Neuer DRB Präsident mit kompletten Team

Vizepräsident Sport:                                                      Alexander Leipold
Vizepräsident Finanzen und Verwaltung :                 Ingo Breuer
Vizepräsident Verbandsentwicklung:                         Günter Maienschein
Vizepräsident Bundesliga:                                            Manuel Senn
Vizepräsident Recht:                                                     Manfred Zipper
 
Referent für Bundeswehr / Sportfördergruppen:        Björn Goller
Referent für Breitensport:                                                Klaus Riesterer
Rechtsausschuss 1. Instanz:                                             Maximilian Heneka
 
Jugendreferent:                                                           Frank King
Frauenreferentin:                                                       Martina Göhringer
Kampfrichterreferent:                                               Jeffrey Spiegel
Vorsitzender Ärztekommission:                               Dr. Klaus Johann
 

 Im Anschluss an die Wahlen wurden noch einige langjährig verdiente Sportfunktionäre geehrt: 
Ehrennadel in Silber: 
Ralf Diener (Saarland)
Frank Heinzelbecker (Nordbaden)
Dorothea Oldak (Südbaden)
Nils Pöpperl (Bayern)
Klaus Riesterer (Südbaden)
Daniel Wozniak (Bayern)
 
Ehrennadel in Gold:
Klaus Schultes (Südbaden)
Klaus Blank (Südbaden)
 
Ehrenmitgliedschaft:
Martin Knosp (Südbaden)
Ralf Diener (Saarland)
Klaus Blank (Südbaden)
Klaus Schultes (Südbaden)
Wolfgang Stampp (Rheinhessen)
 
Ehrenpräsident:
Manfred Werner (Bayern)

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Heute in der Main Post

Nach dem Abschied von Manfred Werner: Intensivpatient Ringer-Bund

Nach 16 Jahren an der Spitze tritt der Würzburger Manfred Werner als DRB-Präsident ab – und es entwickelt sich ein erstaunliches Schauspiel um seine Nachfolge.

Als es dann um die Kaffeezeit herum um die Wurst ging, ging es schon längst nicht mehr nur um ein hohes Ehrenamt. Es ging vor allem darum, die bereits beträchtlichen Verletzungen nicht nur in der Außenwirkung irgendwie zu heilen. Ob das dem Unfallchirurgen Klaus Johann mit seiner fast schon ritterhaften Tat geglückt ist, kann erst die Zukunft zeigen. Unterm Strich jedenfalls bleibt festzuhalten: Der Deutsche Ringer-Bund (DRB) hat es am Samstag in einem Hotel bei Bad Mergentheim tatsächlich fertiggebracht, doch noch einen Nachfolger für den Würzburger Manfred Werner als Präsidenten zu küren. Es war eine lange Operation. Und eine sehr komplizierte, die bestimmt Narben hinterlassen wird.

Nach diesem Schauspiel bei der Delegiertenversammlung darf man, nein, man muss diagnostizieren: Der DRB ist gerade im Grunde ein Fall für die Intensivstation. Nur selten wird derart offensichtlich, welch tiefer Riss durch eine Dachorganisation mit ihren Landesverbänden gehen kann. Was in diesem Fall wie vorbildlich gelebte Demokratie erscheint, bedeutet für einen Dachverband einer Nischensportart, dessen Geschlossenheit das einzige Überlebenselixier sein kann, eigentlich die Zukunft auf der Palliativstation. Die Gräben erscheinen bodenlos tief zu sein. Das zeigt sich alleine schon daran, dass der alte Vorstand nicht einmal entlastet worden ist von den Delegierten. Was auch persönliche Folgen haben kann.

Manfred Werner trat nach 16 Jahren nicht mehr zur Wiederwahl als DRB-Präsident an.

Als es selbst nach dem dritten Wahlgang wie in den zwei zuvor 34:34 stand, sollte satzungsgemäß das Los darüber entscheiden, wer künftig einen der wenigen Verbände anführt, die dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) relativ regelmäßig Medaillen beschert bei Europa- und Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, wie zuletzt. Ein paar Wortmeldungen, die sich vehement gegen die Lotterie aussprachen, sorgten letztlich dafür, dass Johann und sein Konkurrent Jens Nettekoven, die beiden zur Wahl stehenden Kandidaten, doch, bitte schön, mal vor der Tür des Tagungsraum sich noch einmal austauschen mögen. Zieht einer zurück, braucht's laut Satzung kein Glücksspiel.

Es dauerte nur ein paar Minuten. Der Wahlleiter verkündete Johanns Verzicht. Der Bundeswehroffizier und nordrhein-westfälische CDU-Landtagsabgeordnete und Präsident des NRW-Ringerverbands Nettekoven, Jahrgang 1978, führt künftig die Geschäfte des DRB. Unabhängig davon, dass alleine die Möglichkeit, die Präsidentschaft eines zuletzt wieder sehr erfolgreichen Verbandes auszulosen, reichlich skurril anmutet, gab es eine weitere Pikanterie bei der Wahl: Alexander Leipold, zweifacher Freistil-Weltmeister, Sieger der Olympischen Spiele 2000 in Sydney und ehemaliger Bundestrainer durfte über sich selbst abstimmen. Der Unterfranke, einst Aushängeschild des damaligen Serienmeisters AC Bavaria Goldbach, hatte die zwei Stimmen des schleswig-holsteinischen Landesverbandes übertragen bekommen, weil der Vertreter aus dem Norden nicht anreiste. Leipold wurde von Nettekoven als einer der Vize-Präsidenten vorgeschlagen – und letztlich auch gewählt.

"Ich wollte weiteren Schaden abwenden. Und ein Losentscheid für dieses Amt ist letztlich unwürdig."

Klaus Johann, DRB-Präsidentschaftskandidat, der zurückgezogen hat

Werner favorisierte Johann als Nachfolger, und plaudert man an diesem Samstagnachmittag mit zuhauf anwesenden ehemaligen Weltklasseringern, die heute Bundestrainer sind und auch mit anderen Übungsleitern, die den Nachwuchs schulen, wird sehr schnell klar: Bei den Praktikern war Johann der Wunschkandidat. "Dem Politiker" und seinem Team fehle der Kontakt zur Basis – das war jedenfalls der Tenor.

 In einem Hotel in Bad Mergentheim wählte der Deutsche Ringer-Bund seinen neuen Präsidenten.

In einer Pause bleibt der Orthopäde Johann auf seinem Platz sitzen, und während er ständig Anerkennung bekommt für seinen Rückzug, schreibt er auch auf dem Handy. Also: Warum? Johann lächelt ein wenig gequält und sagt: "Ich wollte weiteren Schaden abwenden. Wir haben nicht einmal den alten Vorstand entlastet. Und ein Losentscheid für dieses Amt ist letztlich unwürdig." Die Außenwirkung! Er spricht dann noch von Grabenkämpfen in den letzten Jahren zwischen dem Verbandspräsidium und den Landesorganisationen und prognostiziert auch künftig eine "schwierige Zusammenarbeit".

Abschied von Manfred Werner ging ein bisschen unter

Nach allem was man so gehört hat, wurde dem ehemaligen Ringer Johann unterstellt, die Fähigkeit zu haben, den gespaltenen Verband wieder zu einen. Spricht man den 60-Jährigen darauf an, lächelt er und meint: "Wenn Sie das sagen. Da widerspreche ich nicht. Aber ich bin ja auch kein Politiker." Auch wenn so eine Wahl wehtut: "Ich bin unabhängig", sagt Johann, der auch in der Ärztekommission des Ringer-Weltverbandes sitzt. In seinem Beruf als Chefarzt an einer Klinik im Saarland rettet er Menschenleben – und jetzt eben doch nicht einen Sportverband

In all dem Ballyhoo ging der Abschied von Manfred Werner dann fast ein wenig unter. Er hätte sich einen anderen gewünscht, wie er am Tag darauf freimütig zugibt. All die Videobotschaften von IOC-Boss Thomas Bach, Ringer-Weltverbandsvorsitzenden Nenad Lalovic, Noch-DOSB-Chef Alfons Hörmann und anderen – überlagert vom dann eskalierenden Machtkampf um seine Nachfolge. Als "unschönste und unsauberste" seiner unzähligen Sitzungen in den vergangenen 30 Jahren als Mattenleiter und Funktionär bezeichnet er seine letzte als DRB-Präsident und betont, dass Johann "Größe gezeigt" habe.

Kennt man Manfred Werner ein bisschen länger, dann kann man erahnen, dass es ihm nicht sehr leicht gefallen ist abzutreten. Nun erst recht nicht, wenn er erahnt hätte, wie seine Nachfolge letztlich geregelt wurde.

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vor 46 Minuten schrieb darknight:

Heute in der Main Post

Nach dem Abschied von Manfred Werner: Intensivpatient Ringer-Bund

Nach 16 Jahren an der Spitze tritt der Würzburger Manfred Werner als DRB-Präsident ab – und es entwickelt sich ein erstaunliches Schauspiel um seine Nachfolge.

Als es dann um die Kaffeezeit herum um die Wurst ging, ging es schon längst nicht mehr nur um ein hohes Ehrenamt. Es ging vor allem darum, die bereits beträchtlichen Verletzungen nicht nur in der Außenwirkung irgendwie zu heilen. Ob das dem Unfallchirurgen Klaus Johann mit seiner fast schon ritterhaften Tat geglückt ist, kann erst die Zukunft zeigen. Unterm Strich jedenfalls bleibt festzuhalten: Der Deutsche Ringer-Bund (DRB) hat es am Samstag in einem Hotel bei Bad Mergentheim tatsächlich fertiggebracht, doch noch einen Nachfolger für den Würzburger Manfred Werner als Präsidenten zu küren. Es war eine lange Operation. Und eine sehr komplizierte, die bestimmt Narben hinterlassen wird.

Nach diesem Schauspiel bei der Delegiertenversammlung darf man, nein, man muss diagnostizieren: Der DRB ist gerade im Grunde ein Fall für die Intensivstation. Nur selten wird derart offensichtlich, welch tiefer Riss durch eine Dachorganisation mit ihren Landesverbänden gehen kann. Was in diesem Fall wie vorbildlich gelebte Demokratie erscheint, bedeutet für einen Dachverband einer Nischensportart, dessen Geschlossenheit das einzige Überlebenselixier sein kann, eigentlich die Zukunft auf der Palliativstation. Die Gräben erscheinen bodenlos tief zu sein. Das zeigt sich alleine schon daran, dass der alte Vorstand nicht einmal entlastet worden ist von den Delegierten. Was auch persönliche Folgen haben kann.

Manfred Werner trat nach 16 Jahren nicht mehr zur Wiederwahl als DRB-Präsident an.

Als es selbst nach dem dritten Wahlgang wie in den zwei zuvor 34:34 stand, sollte satzungsgemäß das Los darüber entscheiden, wer künftig einen der wenigen Verbände anführt, die dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) relativ regelmäßig Medaillen beschert bei Europa- und Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, wie zuletzt. Ein paar Wortmeldungen, die sich vehement gegen die Lotterie aussprachen, sorgten letztlich dafür, dass Johann und sein Konkurrent Jens Nettekoven, die beiden zur Wahl stehenden Kandidaten, doch, bitte schön, mal vor der Tür des Tagungsraum sich noch einmal austauschen mögen. Zieht einer zurück, braucht's laut Satzung kein Glücksspiel.

Es dauerte nur ein paar Minuten. Der Wahlleiter verkündete Johanns Verzicht. Der Bundeswehroffizier und nordrhein-westfälische CDU-Landtagsabgeordnete und Präsident des NRW-Ringerverbands Nettekoven, Jahrgang 1978, führt künftig die Geschäfte des DRB. Unabhängig davon, dass alleine die Möglichkeit, die Präsidentschaft eines zuletzt wieder sehr erfolgreichen Verbandes auszulosen, reichlich skurril anmutet, gab es eine weitere Pikanterie bei der Wahl: Alexander Leipold, zweifacher Freistil-Weltmeister, Sieger der Olympischen Spiele 2000 in Sydney und ehemaliger Bundestrainer durfte über sich selbst abstimmen. Der Unterfranke, einst Aushängeschild des damaligen Serienmeisters AC Bavaria Goldbach, hatte die zwei Stimmen des schleswig-holsteinischen Landesverbandes übertragen bekommen, weil der Vertreter aus dem Norden nicht anreiste. Leipold wurde von Nettekoven als einer der Vize-Präsidenten vorgeschlagen – und letztlich auch gewählt.

"Ich wollte weiteren Schaden abwenden. Und ein Losentscheid für dieses Amt ist letztlich unwürdig."

Klaus Johann, DRB-Präsidentschaftskandidat, der zurückgezogen hat

Werner favorisierte Johann als Nachfolger, und plaudert man an diesem Samstagnachmittag mit zuhauf anwesenden ehemaligen Weltklasseringern, die heute Bundestrainer sind und auch mit anderen Übungsleitern, die den Nachwuchs schulen, wird sehr schnell klar: Bei den Praktikern war Johann der Wunschkandidat. "Dem Politiker" und seinem Team fehle der Kontakt zur Basis – das war jedenfalls der Tenor.

 In einem Hotel in Bad Mergentheim wählte der Deutsche Ringer-Bund seinen neuen Präsidenten.

In einer Pause bleibt der Orthopäde Johann auf seinem Platz sitzen, und während er ständig Anerkennung bekommt für seinen Rückzug, schreibt er auch auf dem Handy. Also: Warum? Johann lächelt ein wenig gequält und sagt: "Ich wollte weiteren Schaden abwenden. Wir haben nicht einmal den alten Vorstand entlastet. Und ein Losentscheid für dieses Amt ist letztlich unwürdig." Die Außenwirkung! Er spricht dann noch von Grabenkämpfen in den letzten Jahren zwischen dem Verbandspräsidium und den Landesorganisationen und prognostiziert auch künftig eine "schwierige Zusammenarbeit".

Abschied von Manfred Werner ging ein bisschen unter

Nach allem was man so gehört hat, wurde dem ehemaligen Ringer Johann unterstellt, die Fähigkeit zu haben, den gespaltenen Verband wieder zu einen. Spricht man den 60-Jährigen darauf an, lächelt er und meint: "Wenn Sie das sagen. Da widerspreche ich nicht. Aber ich bin ja auch kein Politiker." Auch wenn so eine Wahl wehtut: "Ich bin unabhängig", sagt Johann, der auch in der Ärztekommission des Ringer-Weltverbandes sitzt. In seinem Beruf als Chefarzt an einer Klinik im Saarland rettet er Menschenleben – und jetzt eben doch nicht einen Sportverband

In all dem Ballyhoo ging der Abschied von Manfred Werner dann fast ein wenig unter. Er hätte sich einen anderen gewünscht, wie er am Tag darauf freimütig zugibt. All die Videobotschaften von IOC-Boss Thomas Bach, Ringer-Weltverbandsvorsitzenden Nenad Lalovic, Noch-DOSB-Chef Alfons Hörmann und anderen – überlagert vom dann eskalierenden Machtkampf um seine Nachfolge. Als "unschönste und unsauberste" seiner unzähligen Sitzungen in den vergangenen 30 Jahren als Mattenleiter und Funktionär bezeichnet er seine letzte als DRB-Präsident und betont, dass Johann "Größe gezeigt" habe.

Kennt man Manfred Werner ein bisschen länger, dann kann man erahnen, dass es ihm nicht sehr leicht gefallen ist abzutreten. Nun erst recht nicht, wenn er erahnt hätte, wie seine Nachfolge letztlich geregelt wurde.

Liebe Main Post ganz frei von Schuld wird man ja Herrn Werner nicht sprechen können einen Intensiv Patienten hinterlassen zu haben!!!!!

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vor 17 Stunden schrieb Pangna:

Liebe Main Post ganz frei von Schuld wird man ja Herrn Werner nicht sprechen können einen Intensiv Patienten hinterlassen zu haben!!!!!

Offenbar wurde dieser Bericht von Herrn Werner selbst geschrieben. Oder täusche ich mich etwa?

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