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Oberliga Hessen 2020

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Betrifft die OL Hessen zwar nur indirekt aber:

Werte Sportfreunde,
 
wie sicherlich viele andere auch können es die Ringer der SG Arheilgen kaum erwarten, endlich wieder ihren Sport ausüben zu können. Gleichwohl halten wir es für geboten, noch Geduld aufzubringen und keine Verbandsrunde in diesem Jahr auszurichten.
Die bisherigen Erkenntnisse zeigen, dass die größte Ansteckungsgefahr mit Covid-19 in unmittelbarem Körperkontakt besteht. Dieser ist beim Ringen unbestritten gegeben und lässt  sich auch nicht durch Hygienemaßnahmen wie Händedesinfektion oder Mattendesinfektion eliminieren. Weiterhin ist zu beobachten, dass selbst bei statistisch kleiner Wahrscheinlichkeit immer wieder dort verstärkt Ausbrüche erfolgen, wo Menschen in größerer Zahl relativ eng zusammen kommen.
Als Verein sehen wir aktuell die Fürsorgepflicht für unsere Mitglieder im Vordergrund. In unseren Reihen nehmen Mitglieder erhebliche Einschränkungen und Anstrengungen auf sich, um auch ihrem unmittelbaren familiären Umfeld durch diese Zeit zu helfen. Da ist es nur schwer vermittelbar, wenn man zur Ausübung seines Hobbys (was es nun mal für die meisten Sportler ist), geringere Maßstäbe anlegen soll  als im Alltag.
Wir sollten unseren Beitrag zur Eindämmung der Situation leisten, indem wir die Gefahr der Ausbreitung auf eine überschaubare Anzahl Menschen beschränken. Training im Verein oder in Vereinsbündnissen wären so durchaus vorstellbar.
 
 
Viele Grüße
Jürgen Werkmann
Vorsitzender Abt. Ringen, SG Arheilgen

 

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Hier meine Gedanken zu dem Thema (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).
Ich sehe das ebenso wie Jürgen Werkmann (SG Arheilgen) und der KSV Wersau, stehe also einer Durchführung der Verbandsrunde 2020 skeptisch gegenüber.

Zum einen wäre ganz erheblicher Aufwand zu betreiben.
Unter anderem müsste die Matte nach jedem Einzelkampf komplett desinfiziert werden. Es würde entsprechendes Material benötigt und würde sich der Mannschaftskampf auch  entsprechend zeitlich (deutlich) verlängern.

Wie sieht es in diesem Zusammenhang mit dem Aufwand Corona-Tests aus?
Sollen diese überhaupt durchgeführt werden, und wenn ja, in welcher Anzahl und wer trägt die Kosten dafür?
Nach § 11 der internationalen Wettkampfregeln, die auch im Bereich DRB / HRV gelten, dürfen nur Ringer zum Kampf antreten, die sich in einem einwandfreien körperlichen Zustand befinden. Das ist bei einer Coronainfektion zweifelsfrei nicht der Fall.

Es hat seinen Grund, weshalb diese Corona Tests im Rahmen der Durchführung diverser Sportarten bzw. Profi-Ligen, z.B. der Fußballbundesliga, eine erhebliche Rolle spielen und dort Voraussetzung für die Durchführung des Wettbewerbs sind.
Auch hat es seinen Grund, weshalb z.B. der Hessische Fußballverband kürzlich die Durchführung des Ligenbetriebs abgebrochen hat. Der HFV kann diesen zur Vermeidung des Ansteckungsrisikos erforderlichen Test-Aufwand und vor allem den finanziellen Aufwand dafür nicht leisten.

Eine Haftung der Entscheider im Falle der Nichtdurchführung der Ligenwettbewerbe kann aufgrund des Corona-Risikos nach herrschender juristischer Meinung als gering betrachtet  werden (ist nahezu ausgeschlossen). Das kann aber anders aussehen, wenn die Ligenwettbewerbe ohne ein klares Hygieneschutzkonzept durchgeführt werden und damit "sehenden Auges" das Infektions-Risiko eingegangen wird.

Auch bloße schriftliche Aussagen/Zusagen der Sportler vor jedem Kampf, wonach diese sich in einem einwandfreien Zustand befinden, helfen hier nicht wirklich weiter.
Zum einen kann der Sportler eine solche Aussage, will er sich nicht der Gefahr einer Falschaussage und einer eventuellen Haftung aussetzen, erst nach einem durchgeführten Test machen. Zum anderen kann sich dessen Zustand ständig verändern. Um sicher zu gehen, müsste also vor jedem Kampf ein Test erfolgen.

Weiter stellt es ein großes Problem dar, wie verfahren werden soll, wenn tatsächlich ein Corona-Fall auftritt.
Dann müssten sowohl gegenüber der Heimmannschaft als auch gegenüber der Gastmannschaft entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Also Quarantäne (§ 30 IfSG) bzw. mindestens häusliche Quarantäne / Ausgangssperre (§ 28 IfSG) für mindestens sämtliche Mannschaftsmitglieder (Sportler/Trainer usw.).
Davon betroffen wären aber auch die Tischbesetzung und der Kampfrichter.
Aufgrund der Inkubationszeit dieses Coronavirus gilt Gleiches für die Mannschaften gegen die noch 1 Woche / 2 Wochen vorher gerungen wurde.
Durch einen einzigen Vorfall wäre also eine Vielzahl von Personen bzw. Vereinen / Mannschaften betroffen. Das würde den Sport- / Ligenbetrieb erheblich beeinträchtigen oder eher sogar ganz lahm legen.

Auch spielt in dem Zusammenhang der Aspekt eine Rolle, welche Ringer-Regeln bzw. Sanktionen dann gelten sollen.
Erfolgt in Bezug (nur) auf den betreffenden Sportler oder gar in Bezug auf die betreffende Mannschaft ein Punkteabzug oder gar die Disqualifikation, ggf. für die komplette Saison?
Wie werden die Richtlinien usw. gefasst?
Wie geht man in dieser Situation der deutlich erhöhten Ansteckungsgefahr mit dem Fall einer blutenden Wunde um?

Und wie geht man mit dem Thema Zuschauer um?
Soll es Geister-Kämpfe geben (ist sicher nicht erwünscht) oder sollen Zuschauer in die Halle dürfen, und wenn ja, unter welchen Bedingungen soll der Zutritt zur Halle erlaubt sein (Eingangskontrolle, Fiebermessung usw.)?
Tritt ein Corona-Fall auf und fällt infolge dazu der Kampf aus, dann kann der Zuschauer die Erstattung der Eintrittskarte bzw. des Eintrittsgeldes verlangen (§§ 326 Abs. 4, 346 ff. BGB).  

Bei all diesen vorgenannten Gedanken sind die beruflichen / finanziellen Folgen, die ein solcher Corona-Vorfall mit sich bringen kann, unter anderem für Selbständige und für Mitarbeiter in der Lebensmittelbranche, noch gar nicht berücksichtigt.

Wie gesagt, eine Menge zu klärender Fragen.
Das alles hat z.B. den Landesverband NRW dazu bewogen, den Ligenbetrieb für 2020 abzusagen.

Mit freundlichen / sportlichen Grüßen

Dieter Lehrian

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Der Hessische Ringer-Verband hat die Verbandsrunde 2020 abgesagt. Diese Entscheidung traf der Verband nach einer Sitzung der an der Verbandsrunde beteiligten Vereine. 28 Clubs hatten im Frühjahr 34 Mannschaften für die hessischen Ligen gemeldet. Von diesen 28 Vereinen sahen sich - unter den gegenwärtigen Bedingungen - 18 Clubs nicht in der Lage eine Mannschaftsrunde zu bestreiten. Zehn Clubs wollten die Entscheidung noch weiter offen halten.
"Bei diesem Abstimmungsergebnis gibt eine Verbandsrunde keinen Sinn", meinte HRV-Präsident Karl Rothmer. Der Verbands-Präsident befürwortete eine Verbandsrunde, wollte dafür aber eine Zweidrittel-Mehrheit der Vereine hinter sich sehen. Vereinen, die nicht teilnehmen wollten, sollten keine Sanktionen drohen und für die Verbandsrunde 2021 sollte die Ligeneinteilung für 2020 gelten. "Ich würde wetten, dass wir Sportler und Vereine verlieren werden, wenn wir keine Verbandsrunde austragen", lautete Rothmers Begründung für eine Verbandsrunde, die er sich auch mit einem reduzierten Teilnehmerfeld hätte vorstellen können.

Bei der Mehrheit der Vereine überwogen aber die Zweifel, es standen zu viele offene Fragen im Raum. Einige Vereine konnten bisher nicht in den gemeindeeigenen Hallen trainieren und es sei noch nicht abzusehen, wann sich das ändere. Auch die Hygieneregeln seien unklar, zumal diese sich in Bayern und Hessen unterschiedlich gestalteten. Hösbachs Vorsitzender Reimund Heeg formulierte drei Eckpunkte für eine Durchführung der Mannschaftskämpfe: Es dürften keine Corona-Tests gefordert werden, es dürfe nicht ohne Zuschauer gerungen werden und es dürfe keine Begrenzung unter 200 Zuschauern geben. Genau diese Punkte sah die Mehrheit der Vereinsvertreter aber nicht gewährleistet. Zudem schwang die Angst vor rechtlichen Konsequenzen mit, wenn sich ein Sportler infizieren oder ein infizierter Ringer das Virus weiter verbreiten würde. Ausschlaggebend für das Votum der Mehrheit war auch die Aussage von Kampfrichterreferent Karl Peter Schmitt, dass nur neun HRV-Kampfrichter bedingungslos die Kämpfe leiten wollten. 

Karl Rothmer hat derweil die Hoffnung auf eine Runde mit reduziertem Teilnehmerfeld noch nicht aufgegeben: "Wenn sich die Bedingungen bis Ende Oktober noch ändern, können wir immer noch Mannschaftskämpfe mit zwei oder drei Sechserligen planen." Denkbar hält der HRV-Präsident auch ein Mannschaftsturnier mit interessierten Vereinen.

Am Rande der Tagung wurde auch bekanntgegeben, dass der Hessenpokal der Frauen und Mädchen im September ausfallen wird.

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