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SC Siegfried Kleinostheim 21/22

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»Mittelklasse« kann zum Trumpf werden: Siegfried Kleinostheim liebäugelt im zweiten Bundesliga-Jahr mit den Playoffs

Mit einem deutlich breiteren Kader und dem neuen Griechisch-römisch-Trainer Rifat Yildiz (siehe auch Interview), aber ohne ihren Star Aleksandar Maksimovic gehen die Bundesliga-Ringer des SC Siegfried Kleinostheim ins zweite Erstliga-Jahr seit dem Aufstieg Ende 2017. Die großen Namen im Kader fehlen zwar - doch genau das könnte ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Tokio der Trumpf werden. 

Gerade die ausländischen Sportler, die die sich neuerdings auch »Warriors« (»Krieger«) nennenden Kleinostheimer verpflichtet haben, stammen international gesehen aus der »Mittelklasse«. Soll heißen: Es handelt sich um Ringer, die bei den Männern noch keine großen Erfolge bei Europa- und Weltmeisterschaften oder gar Olympia gefeiert haben und damit etwas unter dem Radar fliegen.

Was bedeutet: Die Zugänge der Kleinostheimer werden in der Regel auch für Bundesliga-Einsätze zur Verfügung stehen, während andernorts gerade die Stars olympische Qualifikationsturniere oder wichtige Lehrgänge ihrer Nationalteams vorziehen werden. Dadurch dürften einige vom Papier her besonders starke Gegner an manchen Kampftagen nicht ganz so herausragend stehen und für die ersten Verfolger wie den SC Siegfried angreifbar werden.

Gruppenplatz drei als Ziel
In der Kleinostheimer Gruppe werden vor allem der SV Alemannia Nackenheim (holte unter anderem den dreimaligen U 23-EM- und U23-WM-Medaillengewinner Tamas Levai) und der ASV Mainz (der allerdings auf den gesperrten Tim Müller und den verletzten Niklas Dorn verzichten muss und etwas schwächer geworden sein dürfte) hoch gehandelt. Die Mannen von Freistil-Trainer Gerhard Weisenberger und dem neuen Greco-Coach Rifat Yildiz liebäugeln mit Gruppenplatz drei, der wieder in zwei von drei Fällen und nach einem Losentscheid ins Viertelfinale der besten acht Mannschaften führt.

Neben der bloßen Verfügbarkeit der international weniger renommierten Sportler (Sokolowski: »Wir haben uns aber alle intensiv angeschaut und sind von ihnen überzeugt«) spielte bei der Personalauswahl auch die Anzahl der »Ringerpunkte« eine große Rolle. Ein Ausländer ohne EM- oder WM-Meriten fließt mit »nur« fünf Punkten ein. In der Addition der Zehnerformation darf die Summe pro Kampf 28 Punkte nicht übersteigen.

Ein deutscher Ringer, der nicht im eigenen Verein ausgebildet wurde und nicht bei Meisterschaften der Vorjahre erfolgreich war, wird mit einem Punkt berechnet. Erneut sind vier Ausländer pro Aufstellung das Maximum, belegen dann aber schon viermal fünf - also 20 der 28 - Ringerpunkte. »Deshalb müssen wir diesmal auch auf den Einsatz von Aleksandar Maksimovic verzichten«, kündigt Sokolowski an. Der Serbe, in der Vorsaison oftmals herausragend im Greco-Limit bis 75 Kilo, wäre acht Ringerpunkte schwer. »Seinen Einsatz können wir uns nicht mehr leisten«, sagt Sokolowski und meint damit nicht das Geld, sondern eben die hohe Punktzahl.

Es dürfte weiter eine gewisse Diskrepanz zwischen Topteams wie Nackenheim und Mainz auf der einen Seite und Außenseitern wie dem RV Lübtheen und Aufsteiger Reilingen-Hockenheim auf der anderen geben. Dazwischen dürften sich Düren-Merken, der KSV Witten und die Kleinostheimer einreihen - sportlich wie finanziell. Hinsichtlich des schnöden Mammons verspricht Sokolowski: »Unser Budget ist gedeckt, wir können gut kalkulieren.«

Im hohen fünfstelligen Bereich
Fast alle bisherigen Sponsoren seien treu geblieben, die Firma Spannrit tritt als Hauptsponsor auf. Unter dem Strich dürfte der SC Siegfried einen hohen fünfstelligen Betrag für die mindestens zwölf Saisonkämpfe und die damit verbundenen Kosten aufbringen. »Allein 40 000 Euro kosten uns schon die Verbands- und die Lizenzgebühren«, nennt Sokolowski eine Hausnummer. »Da hat dann noch kein Sportler seine Aufwandsentschädigung erhalten, ist noch kein Flugticket bezahlt.«

Wobei sich die Kleinostheimer auch in dieser Saison, in der 21 Akteure und damit sieben mehr als vor einem Jahr zur Verfügung stehen, erneut dahingehend treu bleiben, zum einen wo immer möglich regionale Ringer zu verpflichten (Lucas Diehl kam aus Schaafheim, Tino Rettinger aus Mömbris) und zum anderen Ausländer, die eher selten eingeflogen werden müssen und die Saison über im Unterfränkischen leben und trainieren.

https://www.main-echo.de/sport/ringen/Mittelklasse-kann-zum-Trumpf-werden-Siegfried-Kleinostheim-liebaeugelt-im-zweiten-Bundesliga-Jahr-mit-den-Playoffs;art498472,6816629

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