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Waldläufer

Weltmeisterschaft in Budapest (HUN) - Zusammenfassung

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 Budapest – Frank Stäbler (66 kg/TSV Musberg) hat bei der Weltmeisterschaft der Ringer in Budapest eine Bronzemedaille erkämpft, damit schließt sich der Kreis, denn die letzte WM-Medaille der Griechisch-Römisch-Spezialisten erkämpfte Konstanten Schneider (74 kg/KSV Köllerbach 2005 – in der ungarischen Hauptstadt. Nach dem Sieg Stäblers über Hasan Aliyew (Aserbaidschan) im kleinen Finale brachen beim deutschen Team alle Dämme, Bundestrainer Michael Carl und DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis stürmten auf die Matte und schlossen ihren Schützling in die Arme, während etwa 200 – 300 deutsche Fans unter den vielleicht 6000 Zuschauern in der Laszlo-Popp-Arena jubelten. Selbst die Großen des Ringkampfsportes wie Russland, Iran, Aserbaidschan, oder aus den USA applaudierten anerkennend, Deutschland damit auch für Jene, die das Geschehen in den Finals dieser WM-Woche maßgeblich bestimmten, wieder auf der Ringerlandkarte.

 

Trainer GR Staebler

 

Mit 5:3 bezwang der Musberger im kleinen Finale Hassan Aliew (Aserbaidschan) und krönte damit seine Turnierleistung. "Das war Teamwork", jubelte DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis, der seiner gesamten Mannschaft dankte, die die Sportler im Umfeld betreuen.

Ein harter Tag steckt in den Knochen von Frank Stäbler, der sich in seinem Auftaktduell gegen Yerbol Konyratow (Kasachstan) mit 3:2 Punkten durchsetzte und auch gegen den Litauer Edgaras Wenckaitis nach Punkten klar die Oberhand behielt. "Auch das schon starke Ringer, die man erst einmal bezwingen muss", unterstrich DRB-Präsident Manfred Werner, dass der DRB-Ringer die schwere Vorrundengruppe erwischt hatte.

Mit einer Fehlentscheidung stoppten die Kampfrichter den Sturmlauf von Frank Stäbler im Viertelfinalduell, als der DRB-Ringer gegen Islam-Beka Albiew (Russland) trotz zahlreicher Angriffsversuche die erste Passivitätsverwarnung bekam, aus der Albiew mittels Ausheber drei Punkte schaffte. Stäbler konterte und bekam dafür zwei Punkte. Doch das Kampfgericht erkannte die Punkte Stäblers wegen Beinarbeit nicht an, gab dem DRB-Ringer eine Verwarnung und dem Russen zwei Punkte oben drauf. "Das verstehe wer will, die Verwarnung war eine Frechheit, die Aktionen gingen alle von Frank aus", ärgerte sich Bundestrainer Michael Carl über diese Entscheidung. Frank Stäbler musste erneut in die Unterlage und Albiew band mit einem weiteren Ausheber den Sack zum 7:0 zu. Da Islam-Beka Albiew das Finale erreichte, konnte Frank Stäbler in der Hoffnungsrunde weiterkämpfen, wo er den Kubaner Petro Mulens Herrera mit 3:2 Punkten bezwang und sich damit für den Kampf um Bronze qualifizierte.

 

"Für mich war das eine absolute Weltklasseleistung, zudem Frank Stäbler die eindeutig stärkere Gruppe gelost hatte", so auch DRB-Präsident Manfred Werner überglücklich.

 

Schwergewichtler Eduard Popp (120 kg/VfL Neckargartach) begann das Turnier mit einem Auftaktsieg über Wachik Yeghiazaryan (Armenien) durch einen Verwarnungspunkt. Gegen Levan Arabuli (Georgien) gewann der DRB-Schwergewichtler sein Achtelfinalduell mit 6:4. Der Deutsche Meister griff immer wieder an, der Georgier kam am Ende des Kampfes kaum noch auf die Beine. Seinen Viertelfinalkampf verlor Eduard Popp dann allerdings gegen den Iraner Amir Aliakbari klar, konnte jedoch ebenso in der Hoffnungsrunde weiterkämpfen, da der Iraner das Finale erreichte. Doch da stand dem DRB-Ringer der Olympiadritte von London 2012, Johann Euren /Schweden) gegenüber, der den Kampf für sich entschied.

 

Eine unglückliche Niederlage musste Florian Neumaier (74 kg/VfK Mühlenbach) gegen Ilja Gulbataschwili (Georgien) hinnehmen. Nach 6 Minuten stand es ebenfalls durch einen Verwarnungspunkt 0:1. Neumaier ist damit ausgeschieden, da der Georgier das Finale verfehlte, hat sich jedoch in diesem Duell ebenfalls Bestnoten verdient. "Heute haben alle drei Athleten hervorragend gekämpft , natürlich überwiegt die Freude über die Bronzemedaille, doch auch Eduard Popp und Florian Neumaier haben hervorragend gekämpft, ihr Leistungsvermögen ausgeschöpft", so Bundestrainer Michael Carl mit einer ersten Bilanz des letzten Kampftages diese Weltmeisterschaft.

 

Dieses Lob weitete Carl später auf seine gesamte Mannschaft aus, denn selbst Lukas Höglmaier (55 kg/TSV Gailbach) und Eugen Ponomartschuk (84 kg/SV Wacker Burghausen) kämpften im Rahmen ihrer Möglichkeiten tapfer mit und auch Oliver Hassler (96 kg/RG Hausen-Zell) verzieh man seinen ‚Opferwurf‘, mit dem er sich selbst um ein Weiterkommen im WM-Turnier brachte.

 

Auch Freistilspezialisten signalisieren: Ziel erfüllt Die Freistilspezialisten erkämpften durch Saba Bolaghi (66 kg/RWG Mömbris-Königshofen) und Gabriel Seregelyi (84 kg/AC Goldbach) zwei 7. Plätze und auch Marcel Ewald (55 kg/SV Weingarten) setzte mit seinen, beiden Siegen zumindest ein Achtungszeichen. „Alle drei haben aus ihrem Los das Beste gemacht, die Kontrahenten, die sie besiegen können, haben sie auch bezwungen“, sieht DRB-Präsident Manfred Werner die junge Mannschaft um Freistil-Bundestrainer auf einem guten Weg. „Klar sind wir von der Spitze noch ein ganzes Stück entfernt, doch geht es Schritt für Schritt vorwärts“, hat das Freistilteam mit diesen beiden 7. Plätzen aus Sicht des DRB-Präsidenten die Erwartungen erfüllt.

 

Aline Focken ist der neue Stern am deutschen Ringerhimmel - Ebenso wie Frank Stäbler, so kämpft sich auch Aline Focken (67 kg/KSV Krefeld) immer mehr an das Weltspitzenniveau heran. Nach ihrer Durststrecke mit dem Übergang vom überaus erfolgreichen Junioren- in den weitaus härteren Frauenbereich, weist ihre Leistungskurve nun beständig steigende Tendenz auf. In Budapest stand die hübsche Krefelderin im Kampf um Bronze, wo sie von der Japanerin Sara Dosho bezwungen wurde. „Doch im gesamten Turnierverlauf hat Aline Focken gezeigt, das sie zur Spitze dazu gehört“, freute sich Frauen-Bundestrainer Nicolae Githa.

 

Mit Jaqueline Schellin (48 kg/TV Mühlacker), Nina Hemmer (51 kg/AC Ückerath) und Maria Selmaier (72 kg/KSC Motor Jena) hat das Frauentrainer-Trio mit Nicolae Githa, Patrick Loes und Alexandra Engelhardt weitere Ringerinnen zur Verfügung. „Die Niederlagen dieser Kämpferinnen waren einfach Kopfsache“, sieht der erfahrene Rumäne Githa in seiner jungen Mannschaft viel Potential auf dem Weg nach Rio 2016. Die Weltmeisterschaft in Budapest ist Geschichte, doch sie war auch ein Neubeginn – für den Ringkampfsport, der sich innerhalb kürzester Zeit reformiert hat und damit im olympischen Programm geblieben ist, aber auch für die deutschen Ringer, die mit ihren jungen Athleten viel Potential auf ihren weiteren Weg in Richtung Rio 2016 sehen. Die nächsten Höhepunkte sind mit der Europameisterschaft 2014 in Helsinki (Finnland) bereits in Sichtweite, nach Abschluss der WM in Budapest wurde der Staffelstab auch gleich nach Taschkent Usbekistan) weiter gegeben, wo die Weltmeisterschaft 2014 ausgetragen wird.

 

Jörg Richter

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